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Ansätzen erhalten und muss schon vorhanden sein, wenn Symbole bewusst als Führungsinstrument,<br />

zur Veranschaulichung konkreter Anliegen der Führungskraft eingesetzt werden sollen.<br />

Insgesamt ist Symbolische Führung eine Änderung der Perspektive auf den Führungsprozess als<br />

Ganzes, zum anderen gibt es konkrete Anwendungsfelder, in denen Symbolischer Führung besondere<br />

Bedeutung zukommt. Einige solcher Situationen seien im Folgenden beispielhaft zur Verdeutlichung<br />

angeführt (vgl. Weibler 1995, 2002).<br />

• Es finden Identitätsänderungen bei Organisationen statt, v.a. wenn diese Identitätsänderung auf<br />

Grund einer Krise notwendig wird.<br />

• Ziele, Ansichten sollen verändert werden.<br />

• Der persönliche Kontakt zwischen FührerInnen und Geführten ist minimal.<br />

• Konsens, Akzeptanz, Commitment und Loyalität haben hohe Bedeutung für den<br />

Unternehmenserfolg.<br />

• Es herrschen Unsicherheiten über Maßstäbe, Ziele, legitime Mittel.<br />

In diesen Fällen ist Symbolische Führung ein Ansatz, über den viele Aspekte innerhalb des<br />

organisationalen Geschehens, die sonst irrational und unverständlich erscheinen, neu betrachtet,<br />

bewertet und verändert werden können, da Symbolische Führung eine andere Blickrichtung vorgibt.<br />

Kritik am Konzept der Symbolischen Führung adressiert folgende Themenfelder:<br />

• Die Rückbindung der Theorie an die Praxis durch die Erprobung des Konzepts im empirischen<br />

Kontext ist noch nicht zufriedenstellend durchgeführt worden, d.h. derzeit existiert ein Defizit an<br />

theoriestützenden empirischen Studien.<br />

• In manchen Darstellungen erscheint der Führer/die Führerin als derjenige/diejenige, der/die<br />

mittels Symbolen Bedeutung vorgeben kann, selbst allerdings davon nahezu unbeeinflussbar<br />

ist. Damit erscheint der Führer/die Führerin wieder als mächtige Einzelerscheinung. Dem<br />

vorgelagert ist die Annahme, dass Symbole bewusst instrumentalisiert werden können, d.h.<br />

dass es einen zweckrationalen Umgang auf der symbolischen – und damit auch teilrationalen –<br />

Ebene gibt.<br />

• Unterschiedliche Subkulturen in Unternehmen müssen entsprechend berücksichtigt werden –<br />

der Glaube, dass unternehmensweit MitarbeiterInnen durch Symbole gleichermaßen<br />

beeinflusst werden können, verkennt die komplexen Lebenswelten und Deutungsmuster, in<br />

denen sich einzelne Menschen befinden.<br />

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