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3.1.8.1. Transaktionale Führungskonzepte 77<br />

Diese Richtung innerhalb der Führungsforschung umfasst u.a. die Theorie der Führungsdyaden und<br />

das Idiosynkrasiemodell der Führung, die im Folgenden näher vorgestellt werden sollen – verbindendes<br />

Element dieser Modelle ist die Fokusierung auf Gruppenprozesse und die Beziehung zwischen<br />

FührerInnen und Geführten. Die Hypothesen dieser Theorien beruhen auf dem Konzept von<br />

Attraktivität, Verstärkung und Reziprozität, die als Grundlagen zwischenmenschlicher Beziehungen<br />

thematisiert werden. 78<br />

Theorie der Führungsdyaden (Leader-Membership-Exchange Theory)79<br />

Diese Theorie wurde gegen Ende der 1970er-Jahre zum ersten Mal präsentiert und stellt die Beziehung<br />

zwischen Führenden und Geführten in den Mittelpunkt der Überlegungen, auch wenn diese<br />

Überlegungen stark von den Themen Gruppenprozesse und soziale Wechselwirkungen beeinflusst<br />

sind. Die Beziehung zwischen Führenden und Geführten ist unterschiedlich und nicht zwischen<br />

Führer/Führerin und Geführten prinzipiell gleich, da sie nicht nur vom Führer/von der Führerin, sondern<br />

auch von den einzelnen Geführten abhängig ist. Zu Beginn der Ausarbeitung dieses Modells stand<br />

diese vertikale und hierarchische Beziehung zwischen Führer/Führerin und Geführten im Mittelpunkt<br />

des Interesses, während in der Weiterentwicklung der Theorie untersucht wurde, wie sich die qualitativ<br />

unterschiedliche Beziehung zwischen Führer/Führerin und Geführten insgesamt, d.h. sowohl auf<br />

Führer/Führerin, Geführte wie auch auf die Gruppe und die Organisation insgesamt auswirkt. Die<br />

empirischen Ergebnisse zeigen, dass eine qualitativ hochwertige FührerInnen-Geführten-Beziehung<br />

einen positiven Einfluss auf die Leistungseinschätzung, das Engagement in der Organisation, die<br />

Arbeitseinstellung hat. Im Zentrum des Modells steht der Einfluss zweier Personen (Führer/Führerin und<br />

Geführter) auf Führung, wobei als drittes Element die Reife der Beziehung miteinbezogen wird. Die<br />

Beziehung (vgl. Zalesny 1995, 865) entwickelt sich von der Phase formaler Beziehung, in der die<br />

Beziehung im Wesentlichen formalisiert, innerhalb der jeweils vorgegebenen Rollen stattfindet, über die<br />

Kennenlernphase (dazu ist von Seiten des Führers/der Führerin ein Beziehungsangebot, das über die<br />

formale Beziehung hinausgeht, notwendig, um die Beziehung persönlicher zu gestalten) zur Phase der<br />

reifen Partnerschaft. Diese Phase ist von gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung<br />

77 vgl. als fundierte, überblickhafte Darstellung von „Austauschtheorien“ der Führung Zalesny/Graen (1995).<br />

78 vgl. Zalesny (1995, 862) – explizit erwähnt werden in diesem Artikel die Arbeiten von Blau (1964), Gergen (1969), Homans<br />

(1958, 1974), Jacobs (1971), Thibault/Kelly (1959).<br />

79 vgl. als einführende Darstellung Graen (1995, 1045ff.)<br />

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