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• D: Ist die Akzeptanz der Entscheidung durch die MitarbeiterInnen für effektive Ausführung<br />

wichtig?<br />

• E: Wenn die Entscheidung von der Führungskraft alleine getroffen wird, würde sie dann von<br />

den MitarbeiterInnen akzeptiert werden?<br />

• F: Teilen die MitarbeiterInnen die Organisationsziele, die durch eine Lösung dieses Problems<br />

erreicht werden sollen?<br />

• G: Wird es zwischen den MitarbeiterInnen vermutlich zu Konflikten kommen, welche Lösung zu<br />

bevorzugen ist?<br />

Bei 7 Situationsaspekten, die vorhanden oder nicht-vorhanden sein können, ergeben sich 128<br />

verschiedene Situationen, von denen allerdings nur 13 in der Praxis bedeutende Problemfälle in den<br />

weiteren Überlegungen von Vroom und Yetton berücksichtigt werden. Dazu haben Vroom und Yetton<br />

einen Entscheidungsbaum entwickelt, der über die Beantwortung der Fragen A bis G die Zuordnung zu<br />

einem dieser 13 Problemtypen ermöglicht.<br />

Zusätzlich haben Vroom und Yetton sieben Entscheidungsregeln formuliert, die auf Plausibilitätsregeln<br />

beruhen und eine weitere Hilfe bei der Auswahl von Führungsstilen in bestimmten Situationen darstellen<br />

(Informationsregel, Vertrauensregel, Strukturregel, Akzeptanzregel, Konfliktregel, Fairness-Regel,<br />

Priorität der Akzeptanz-Regel).<br />

Das Modell überzeugt durch eine hohe Validität 75 und praktische Nützlichkeit.<br />

Kritik richtet sich an die normative (d.h. konkrete, spezifische Handlungsanweisungen für die Praxis<br />

werden vorgeben) Ausrichtung dieses Modells, die Beschränkung auf ja/nein-Antworten, die komplexe<br />

reale Situationen dadurch nur reduziert abbilden und in die sich nicht jede notwendige Entscheidung<br />

einordnen lässt. Das Modell als solches ist zwar theoretisch komplex, berücksichtigt aber nicht alle<br />

situativen Faktoren und reduziert Führungsverhalten auf das Treffen von Entscheidungen, die stringent<br />

logisch aus der Situation abgeleitet werden – Führungskräfte sind somit zum einen berechenbar, zum<br />

anderen nicht als einmalige, besondere Person notwendig (vgl. Neuberger 2002, 508). Das Modell ist<br />

demnach mehr eine Entscheidungstheorie als eine Führungstheorie (vgl. Steyrer 1993, 195).<br />

75 Es wurden insgesamt sieben Studien durchgeführt, die die Validität des Modells geprüft haben und jede hatte<br />

unterstützende Ergebnisse [vgl. Jago (1995, 1067f.)] – insgesamt konnte gezeigt werden, dass Führungsentscheidungen<br />

nach diesem Modell einen Erfolgswahrscheinlichkeit von 61% haben.<br />

128

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