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• „Selling“: stark aufgabenbezogen, stark mitarbeiterInnenbezogen – die Führungskraft versucht<br />

die MitarbeiterInnen zum einen mit rational-logischen Argumenten, zum anderen durch<br />

emotionale Unterstützung zur Aufgabenerfüllung zu bewegen<br />

• „Participating“: nur gering mitarbeiterInnenbezogen, stark aufgabenbezogen – es gibt<br />

gemeinsame Entscheidungen von Führenden und Geführten, die Führung muss nur noch<br />

emotional unterstützend eingreifen<br />

• „Delegating“: wenig aufgabenbezogen, wenig mitarbeiterInnenbezogen – die Aufgabe der<br />

Führungskraft beschränkt sich auf gelegentliche Kontrollen.<br />

Mit je steigendem Grad der Reife der MitarbeiterInnen empfehlen die Autoren eine Forcierung der<br />

MitarbeiterInnenorientierung und eine Reduktion der Aufgabenorientierung. Bei hohem Reifegrad<br />

erscheint dann „Delegating“ als die erfolgreiche Strategie, wobei es die Autoren nicht versäumen,<br />

darauf hinzuweisen, dass Erfolg versprechend einzig „Stilflexibilität“ ist, die sich immer auf den<br />

Reifegrad der MitarbeiterInnen beziehen muss, der adäquat berücksichtigt werden muss, um erfolgreich<br />

Führen zu können.<br />

Dieses Modell ist weniger theoretisch fundiert, sondern versteht sich selbst eher als konkrete<br />

Handlungsanweisung für die Praxis. Von daher ist es wenig verwunderlich, wenn gerade die fehlende<br />

theoretische Untermauerung und das dahinterstehende Menschenbild, vor allem eben die Reduktion<br />

komplexer situativer Faktoren auf den Reifegrad der MitarbeiterInnen sowie die im Vordergrund<br />

stehende Anwendbarkeit (und zwar für Führende, deren Führungsstil immer einzig Resultat der<br />

MitarbeiterInnen – oder vielmehr ihrer Wahrnehmung durch die Führungskraft - ist und wenig mit<br />

Führenden als Personen zu tun hat) kritisierte Punkte sind:<br />

„Die unbekümmerte Oberflächlichkeit, mit der die Pseudoerkenntnisse zu rezeptartigen Empfehlungen<br />

verarbeitet werden, lässt leicht übersehen, dass hinter diesen naiv-technizistischen Modellen eine<br />

personalistische Machbarkeits-Ideologie steht, die im wahrsten Sinne des Wortes nicht verraten, sondern<br />

verkauft wird.“ (Neuberger 2002, 522)<br />

„Damit wird der ‚geführtenzentrierte’ Ansatz der Verfasser wieder besonders offensichtlich. Die<br />

Führungslehre benötigt aber eher eine Erweiterung der situationalen Einflußfaktoren als eine simple<br />

Reduzierung auf eine personale Dimension in dazu technologisch beliebig variierbarer Weise.<br />

(Wunderer/Grunwald 1980a, 234)<br />

Im Gegensatz zur teilweise heftigen Kritik in der theoretischen Auseinandersetzung erfreut(e) sich<br />

dieses Modell in der Praxis der Führungstrainings doch großer Beliebtheit, was vor allem auf ihren<br />

hohen Plausiblitätsgrad zurückgeführt werden kann<br />

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