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Der Führungsstil einer Führungskraft wird entlang eines Verlaufs mit den diametralen Enden<br />
„Aufgaben“- bzw. „Personen- oder MitarbeiterInnenorientiert“ eingeordnet. Dazu verwendet<br />
Fiedler den LPC-Wert (vgl. Fiedler 1967, 39ff.) („Least preferred coworker“ = LPC), der durch<br />
eine Beschreibung mit Hilfe von 16 Adjektivpaaren des von der Führungskraft in der<br />
Zusammenarbeit am wenigsten geschätzten Mitarbeiters/Mitarbeiterin ermittelt wird. Eine doch<br />
eher positive Beschreibung, d.h. ein hoher LPC-Wert, ist eher personenorientiert, während eine<br />
negative Beschreibung, d.h. ein niedriger LPC-Wert, die Führungskraft als aufgabenorientiert<br />
ausweist. Aufgabenorientierung bedeutet, dass für diese Führungskraft zwischenmenschliche<br />
Beziehungen kaum von Bedeutung sind, sondern die erfolgreiche Absolvierung von Aufgaben<br />
im Mittelpunkt des Interesses steht.<br />
• Günstigkeit der Führungssituation<br />
Diese situationale Günstigkeit, der zweite Baustein zum Führungserfolg, die ein Indikator dafür<br />
ist, ob situationsspezfische Umstände den Führungserfolg erleichtern oder erschweren, wird mit<br />
drei Variablen (vgl. Fielder 1972, 183ff.) beschrieben, mit Hilfe derer eine Aussage darüber<br />
getroffen werden kann, ob die Führungskraft über ausreichenden Einfluss und hinreichende<br />
Macht über die Gruppe verfügt. Diese drei Variablen sind:<br />
o „Positionsmacht“ („position power“) (vgl. Fiedler 1967, 22ff.): Die Positionsmacht<br />
beschreibt die auf Grund der Führungsposition vorhandene Möglichkeit des<br />
Führenden/der Führenden, auf die Geführten in seinem/ihrem Sinne einzuwirken und<br />
sie zu beeinflussen. In dieser Dimension findet sich das Belohnungs- und<br />
Bestrafungssystem, auf das der/die Führende zurückgreifen kann, um die geführten<br />
MitarbeiterInnen gleichsam mit der Kraft seines/ihres Amtes davon zu überzeugen,<br />
dass sie am geplanten Arbeitsablauf teilnehmen. Ebenfalls hier findet sich die formale<br />
Autorität der Führungskraft.<br />
o „Aufgabenstruktur“ („task structure“) (vgl. Fiedler 1967, 25ff.): Prinzipiell ist es<br />
einfacher, die Führungsinteressen durchzusetzen, wenn eine Aufgabe klar strukturiert<br />
ist, wobei diese Strukturierung anhand von vier Strukturelementen, nämlich Nachweis<br />
der sachlichen Richtigkeit der Entscheidung, Zielklarheit, Vielfalt der Lösungswege,<br />
Anzahl der richtigen Lösungen, ermittelt werden kann. Die Situation ist dann günstig,<br />
wenn das Ziel klar ist – genauso wie der Weg, d.h. wenn es nicht viele Wege gibt,<br />
sondern nur wenige zur Zielerreichung.<br />
o „FührerInnen-MitarbeiterInnen-Beziehung“ („personal relationship between leader and<br />
group members“) (Fiedler 1967, 29ff.): Diese Variable wird hauptsächlich von der<br />
Persönlichkeit der Führungskraft beeinflusst und nicht – wie die beiden oben<br />
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