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dann 81 unterschiedliche Führungsstile, wobei sich Blake und Mouton allerdings darauf beschränken<br />
fünf unterschiedliche, klar voneinander unterscheidbare Führungsstile näher zu charakterisieren. 66<br />
Transformationale67 / Transaktionale Führung68 Das Begriffspaar transaktionale vs. transformationale Führung erlangt durch Burns (vgl. Burns 1978) 69<br />
Eingang in die Führungsforschung, der diese Begriffe dazu verwendete, die unterschiedliche Wirkung<br />
politischer FührerInnen zu beschreiben.<br />
Burns folgend, können diese beiden Führungen folgendermaßen charakterisiert werden:<br />
Man/frau kann von transaktionaler Führung sprechen, „[...] when one person takes the initiative in making<br />
contact with others for the purpose of an exchange of valued things. The exchange could be econonomic<br />
or political or psychological in nature [...]“ (Burns 1978, 19)<br />
während es sich um transformationale Führung handelt, „[...] when one or more persons engage with<br />
others in such a way that leaders and followers raise one another to higher levels of motivation and<br />
morality.[...]“ (Burns 1978, 20)<br />
Das Buch von Burns hat auf die Führungsforschung, vor allem im US-amerikanischen Raum eine<br />
nachhaltige Wirkung gehabt, auch wenn sein Ausgangspunkt eigentlich die Analyse historischer<br />
Führungsfunktionen war. Er selbst allerdings hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die<br />
herausgearbeiteten Elemente der transformationalen Beziehung auch in Alltags-Führungs-Beziehungen<br />
zu finden sind (vgl. Neuberger 2002, 196). Die von Burns entwickelte Unterscheidung wurde vor allem<br />
von Bass in die organisationspsychologische Forschungsdiskussion eingebracht, dem auch die<br />
Forschungsleistung zukommt, das Modell nicht nur theoretisch weiterentwickelt zu haben, sondern auch<br />
empirische Untersuchungen damit unternommen zu haben, in denen er eine ähnliche Vorgehensweise<br />
wie die ForscherInnen der Ohio-State Studien mit einem Fragebogen, der dann faktoranalytisch<br />
aufgearbeitet wurde, entwickelte („Multifactor Leadership Questionnaire70 “ – MLQ). Im MLQ wird<br />
zwischen sieben Führungsdimensionen unterschieden: Transformationale Führung wird durch<br />
66 Das Grid-Modell ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für zahlreiche praxisorientierte Führungskonzepte – da aber<br />
seine Bedeutung vor allem in der praktischen Anwendbarkeit liegt, wird in dieser Arbeit nicht ausführlicher darauf<br />
eingegangen. Einer der stärksten Aspekte des Grid-Modells liegt darin, dass es in leicht überschaubarer Form die breite<br />
Palette möglicher Führungsstile darstellt.<br />
67 Die Transformationalen Führungstheorien von Bass, Bennis/Nanus sowie Tichy/Devanna werden im Kontext der<br />
(Neo)charismatischen Führungsansätze, denen sie thematisch zuzuordnen sind, im Kapitel 3.2. dargestellt werden.<br />
68 Zeitlich und historisch sind diese Theoriestränge allerdings schon weit später als die vorher dargestellten, grundlegenden<br />
Studien und stellen insofern auch eine theoretische und methodische Weiterentwicklung dar.<br />
69 Erstmals verwendet wurde der Begriff Transformationale Führung allerdings von Downton vgl. Steyrer (1993, 162).<br />
70 Dieser Test wurde von Bass und Avolio entwickelt, vgl. Bass/Avolio (1993) bzw. Bass (1985) – es ist nicht möglich, hier<br />
ausführlich auf die einzelnen publizierten Studien einzugehen. Eine genauere Darstellung findet sich in Kapitel 3.2.<br />
(Neo)charismatische Führungstheorien. An dieser Stelle hier sollen die Diskussionen im Kontext des Transformationalen<br />
Führungsstil nur zur Abrundung der Darstellung der wichtigsten Diskussionspunkte in der Führungsforschung dienen.<br />
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