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Die Forschungsgruppe rund um Katz, Kahn & Likert ordnet die Führungsstile entlang oder eher<br />
zwischen Aufgabenorientierung und MitarbeiterInnenorientierung an, die gleichsam die beiden<br />
Eckpunkte als Extreme markieren (vgl. Hentze/Brose 1990, 182). Aufgabenorientierung bezeichnet ein<br />
Führungsverhalten, dass die zu leistenden Aufgaben und die zu erzielenden Ergebnisse in den<br />
Mittelpunkt stellt, das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Arbeit der MitarbeiterInnen. Hier sind die<br />
geführten MitarbeiterInnen lediglich ErfüllungsgehilfInnen für die vom Unternehmen zu erreichenden<br />
Ziele, die Anforderungen an sie sind klar definiert und abgegrenzt. Im Gegensatz und in scharfer<br />
Abgrenzung dazu wird bei mitarbeiterInnenorientierter Führung ein Schwerpunkt auf die „menschlichen“<br />
Aspekte der Gruppe gelegt. Hier gibt es viel Raum für zwischenmenschliche Beziehungen, die die Basis<br />
für überdurchschnittliche Arbeitsleistungen als Folge von Begeisterung und Engagement für die Arbeit<br />
und durch das Wohlfühlen durch die erlebte Wertschätzung als ganzheitliche Person darstellen. Ein<br />
mitarbeiterInnenorientierter Führungsstil bedeutet, MitarbeiterInnen als Individuen mit ganz persönlichen<br />
Wünschen und Bedürfnissen wahrzunehmen und ihnen mit Respekt, Interesse und Wertschätzung zu<br />
begegnen (vgl. Hentze/Brose 1990, 183). Zunächst wurde ein theoretisches Modell konzipiert, in dem<br />
MitarbeiterInnen-Orientierung und Aufgabenorientierung sich ausschließende Eckpunkte waren, d.h.<br />
dass eine hohe MitarbeiterInnen-Orientierung automatisch eine geringe Aufgabenorientierung bedeutet.<br />
Später allerdings wurden – ähnlich wie bei der Ohio-State Studie – MitarbeiterInnen-Orientierung und<br />
Aufgabenorientierung als einander nicht ausschließende, voneinander großteils unabhängige<br />
Kategorien definiert.<br />
Erfolgreiches Führungsverhalten lässt sich – laut der Forschungsgruppe Katz, Kahn & Likert in<br />
folgenden fünf Bedingungen zusammenfassen (vgl. Staehle 1999, 345):<br />
• Prinzip der gegenseitigen Unterstützung<br />
• Kontrolle durch Gruppen<br />
• Hohe Leistungsziele<br />
• Technisches Wissen<br />
• Koordination, Terminierung, Planung<br />
Grundlegend für die Michigan Studie war die Annahme, dass eine höhere Zufriedenheit auch zu<br />
höherer Produktivität führt, was sich so empirisch nicht belegen ließ (vgl. Hentze/Brose 1990, 184).<br />
Zudem sind die Michigan Studien in Bezug auf die kausalen Zusammenhänge der beobachtbaren<br />
hinzuweisen, die von der Michigan-Gruppe zusammengetragen wurden und die in ihrer Gesamtheit die Basis für darauf<br />
aufbauenden theoretischen Modelle waren.<br />
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