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ein und lässt Raum für eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Arbeiten der Gruppe. Der Laissez-<br />

Faire-Stil ist im Grunde genommen kein „Führungsstil“ im engeren Sinn, da er die Position des<br />

Führers/der Führerin mit keinem Handlungs- und Entscheidungsspielraum versieht, sondern eher eine<br />

völlige Aufhebung dieser Position vorgibt.<br />

Zu beachten ist bei der Interpretation der Studienergebnisse von Lewin, Lippitt & White, dass sie mit<br />

Kindern arbeitet und die Ergebnisse von daher nicht unbedingt 1:1 auf die Führung und den Aufbau von<br />

wirtschaftlich orientierten Unternehmen und Organisationen übertragen werden können. Entscheidend –<br />

abgesehen von den inhaltlichen Ergebnissen der Studie – ist auch, dass diese sozialwissenschaftliche<br />

Untersuchung der Ausgangspunkt der gesamten empirisch arbeitenden Führungsforschung war und<br />

den Grundstock und die Basis für eine Fülle weiterer, darauf aufbauender Untersuchungen gelegt hat.<br />

Aus dieser Vielzahl von anschließenden empirischen Untersuchungen zum Themenkreis<br />

Führungsverhalten ragen zwei Studien, nämlich die Michigan-Studie und die Ohio-State-Studie hervor,<br />

die im Folgenden beschrieben werden. Diese beiden errangen den größten Bekanntheitsgrad und die<br />

weiteste Verbreitung, sowohl in der theoretischen Auseinandersetzung als auch in Hinblick auf die<br />

Verwertung ihrer Ergebnisse in der praktischen Arbeit.<br />

Michigan Studie 64<br />

Seit knapp nach dem Ende des 2. Weltkriegs arbeitete die Forschungsgruppe von Katz, Kahn & Likert<br />

an der University of Michigan an der Erforschung von Faktoren, die einen günstigen Einfluss auf die<br />

Produktivität und Zufriedenheit von Arbeitsgruppen haben, wobei sie sich dieser Frage von Seiten des<br />

Verhaltens der Führungskräfte aus näherten. In ihren Studien kamen sie zu dem Schluss, dass sich<br />

erfolgreiche Führungskräfte anders verhielten als erfolglose, d.h. das Verhalten der Führungskraft hat<br />

Auswirkungen auf Produktivität, Kosten und Arbeitszufriedenheit bei den geführten MitarbeiterInnen.<br />

Methodisch arbeiteten Katz, Kahn & Likert mit einem sorgfältig auf einander abgestimmten System von<br />

Fragebögen und Interviews, die die Motivation, Einstellung und Zufriedenheit von Arbeitern,<br />

Vorarbeitern und deren Vorgesetzten nachzeichneten und darstellten. 65<br />

64 vgl. Katz/Kahn (1972) als eine einen Überblick bietenden Darstellung eines Teiles ihrer Forschungsarbeit der Autoren<br />

selbst.<br />

65 vgl. Stelmaszyk (1981): Die erste Untersuchung fand bei einer großen Versicherungsgesellschaft statt. Diese Ergebnisse<br />

konnten dann im Rahmen einer zweiten Untersuchung von Instandhaltungstrupps bei der Eisenbahn bestätigt werden.<br />

Daneben gab es noch viele weitere von der Michigan-Gruppe durchgeführte Untersuchungen, die in ihrer Gesamtheit an<br />

dieser Stelle zwar nicht dargestellt werden können. Es ist jedoch angebracht, auf die Vielzahl an empirischen Daten<br />

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