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Das Forschungsteam von Lewin, Lippitt & White hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen<br />

unterschiedlicher Führungsstile sowohl auf individuelles Verhalten als auch auf das Verhalten der<br />

gesamten geführten Gruppe insgesamt zu beobachten. Dafür arbeitete das Forscherteam mit Kindern<br />

im Altern von zehn und elf Jahren, die in Laborsituationen fremdbeobachtet wurden, wobei das<br />

entscheidende Merkmal der Studie die Entscheidungsmacht (Supervision) darstellt. Theoretischen und<br />

methodisch handlungsleitenden Ausgangspunkt der Studie bildete die Unterscheidung zwischen drei<br />

verschiedenen Gruppenführungsstilen (vgl. Staehle 1999, 339f.):<br />

• Autokratischer Gruppenführungsstil, der dem Führer/der Führerin eine hohe<br />

Entscheidungsmacht zugesteht<br />

• Demokratischer Gruppenführungsstil, in dem der Führer/die Führerin nur über eine niedrige<br />

Entscheidungsmacht verfügt<br />

• Laissez-Faire-Stil, der dem Führer/der Führerin überhaupt keine Entscheidungsmacht einräumt.<br />

Dieser Führungsstil war ursprünglich nicht Teil des Forschungsdesigns und wurde nicht als<br />

Führungsstil definiert, sondern entwickelte sich als Zustand, in dem der Führer/die Führerin<br />

über keinerlei Führungskompetenz und Entscheidungsmacht verfügt, zufällig im Rahmen der<br />

Forschung. Einem/einer der GruppenleiterInnen, der/die eigentlich den demokratischen<br />

Gruppenführungsstil pflegen sollten, entglitt die Kontrolle über seine/ihre Gruppe. In der Folge<br />

wurde der Gruppenleiter/die Gruppenleiterin gebeten, die Gruppe einfach weitermachen zu<br />

lassen und der daraus entwickelte Führungsstil wurde Teil des Forschungsdesigns (vgl. Staehle<br />

1999, 339f.).<br />

Die an der Studie teilnehmenden Kinder wurden im Rotationsverfahren abwechselnd mit<br />

unterschiedlichen Führungsstilen konfrontiert, wobei sie diese Führungsstile im Rahmen ihrer<br />

Freizeitgestaltung erlebten.<br />

Nachfolgend zur Verdeutlichung der Definitionen und Vorgaben der unterschiedlichen Führungsstile<br />

folgende Tabelle, die einzelne Führungsstile über deren Zielvorgaben, Arbeitsfestlegung,<br />

Arbeitsverteilung und Arbeitsbeurteilung definiert (vgl. White/Lippitt 1972, 64):<br />

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