05.10.2013 Aufrufe

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Kritikpunkte – vor allem an den unhinterfragten Grundvoraussetzungen – denen sich die<br />

verhaltenstheoretischen Ansätze stellen müssen, lassen sich zu folgenden Punkten zusammenfassen<br />

(vgl. Neuberger 2002, 390f.):<br />

• Verhalten ist durchaus auch Teil der Persönlichkeit und Verhalten von Führungskräften verrät<br />

etwas über ihre Persönlichkeit.<br />

• Verhalten wird isoliert, in dem es immer Bestandteil des Führungsverhaltens ist – es ist aber<br />

auch bedingt durch und resultiert aus dem Verhalten der Geführten, der Situation etc.<br />

• Bei der Betrachtung der Folgen des Verhaltens mit der Fokusierung auf Führung und<br />

gelungene Führung werden die Konsequenzen des Verhaltens eindimensional unter einem<br />

Aspekt subsummiert.<br />

• Führungsverhalten in diesem Kontext muss prinzipiell beobachtbar und quantifizierbar sein.<br />

• Führungsverhalten schließt aus, dass FührerInnen in anderem Kontext Geführte sein können –<br />

dieser Aspekt findet in die Ansätze der Universellen Verhaltenstheorien der Führung kaum<br />

Eingang.<br />

• In vielen Fällen sind die Forschungen nur Querschnittsuntersuchungen, die<br />

Prozessbetrachtungen nicht in ihre Forschungsdesigns integrieren.<br />

• Methodologisch wird davon ausgegangen, dass es ein real beobachtbares, von den<br />

IOWA-Studien 63<br />

MitarbeiterInnen doch einigermaßen objektiv erfassbares Verhalten der Führungskraft gibt.<br />

Zudem ist – wie bei quantitativer Forschung generell – immer davon auszugehen, dass implizit<br />

angenommen wird, ein Fragebogen, ein Testverfahren, ist im Stande, eine Abbildung von<br />

Verhalten oder Eigenschaften zu leisten.<br />

Diese Studie von Lewin, Lippitt & White, die in den Jahren 1938–1940 durchgeführt wurde, ist der<br />

Ausgangspunkt für die empirische Führungsforschung, die Verhalten und Interaktionen der<br />

Führungskraft und seiner MitarbeiterInnen, den Geführten, über einen längeren Zeitraum beobachtet,<br />

um daraus dann Rückschlüsse auf erfolgreiches Führungsverhalten ableiten zu können. Diese Studie<br />

war und ist der Grundstein für den Teil der Führungsforschung, der ausgehend von praktischen,<br />

empirisch belegbaren Untersuchungen versucht, theoretische und nicht nur im konkreten Einzelfall<br />

anwendbare Aussagen über erfolgreiches Führungsverhalten zu entwickeln.<br />

63 vgl. White/Lippitt (1972) als eine einen Überblick bietende Darstellung eines Teils ihrer Forschungsarbeiten<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!