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„Eigenschaften sind hypothetische Ursachen für beobachtbares, aktuelles Verhalten, das kein 1:1-<br />

Ausdruck einer bestimmten Persönlichkeitsdisposition ist, sondern Resultat der Interaktion vieler<br />

Eigenschaften, situativer Bedingungen, sozialer Normen und individueller und/oder sozialer Interessen –<br />

und alle diese angenommenen Ursachen durchlaufen den Prozess, der eben geschildert wurde:<br />

Beobachtende sind auf Sprachgebrauch, Sichtweisen und Erfassungsmethoden (die immer auch<br />

Erzeugungsmethoden sind) festgelegt, die sich in einem bestimmten sozialen Umfeld durchgesetzt<br />

haben und deshalb gängige, akzeptierte und erwartete Praxis sind.“ (Neuberger 2002, 227)<br />

3.1.5. Universelle Verhaltenstheorien<br />

Wie in obiger Darstellung der „Universellen Eigenschaftstheorien“ gezeigt, war es zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts bis in die 40er-Jahre des 20. Jahrhunderts hinein diese Theorierichtung, die die<br />

Führungsforschung dominierte und Forschungsinteressen im Zusammenhang mit Führung sich vor<br />

allem darauf konzentrierten, Führung anhand bestimmter personaler Eigenschaften des Führers/der<br />

Führerin, die den Führer/die Führerin von den Geführten bzw. die erfolgreichen von den erfolglosen<br />

FührerInnen abgrenzten, zu definieren. Nachdem allerdings die Ergebnisse der Führungsforschung im<br />

Geist der Universellen Eigenschaftstheorien nicht im Stande waren, „Führung“ und/oder erfolgreiche<br />

„Führung“ plausibel zu erklären, wandelten sich die Forschungsfragen der Führungsforschung von „Wer<br />

ist eine (erfolgreiche) Führungskraft?“ hin zu „Wie verhält sich eine (erfolgreiche) Führungskraft?“ oder<br />

„Wie handelt ein Führer/eine Führerin?“.<br />

Führung in diesem Sinne ist ein Prozess, der von außen beobachtet werden kann, und der aus<br />

Interaktionen zwischen Führer/Führerin und Geführten besteht, die nun in den Mittelpunkt des<br />

Interesses der ForscherInnen rücken. Aus diesen Interaktionen zwischen Führenden und Geführten<br />

lassen sich Rückschlüsse auf erfolgreiche, effektive FührerInnen ziehen und der Unterschied zwischen<br />

erfolgreichen, effektiven FührerInnen und solchen, die eben nicht erfolgreich und effektiv sind, liegt in<br />

ihrem Verhalten bei der Interaktion mit den Geführten begründet. „Führung“ ist in diesem Ansatz nicht<br />

ein Merkmal - eine Eigenschaft oder ein Set von Eigenschaften – das den Führer/die Führerin<br />

kennzeichnet, sondern eine prozesshafte Aktivität der Interaktion.<br />

Die Ausgangsfragen der Führungsforschung im Geiste der Universellen Verhaltenstheorien der Führung<br />

kumulieren zu folgenden zwei Problembereichen, die es zu hinterfragen und erforschen gilt, und die<br />

miteinander auf das Engste verwoben sind (vgl. Steyrer 1993, 152). Die erste Frage ist die Frage nach<br />

der prinzipiellen Beschreibbarkeit von Führungsverhalten und die damit einhergehende Suche nach<br />

passenden, treffenden, vergleichbaren Kategorien zur adäquaten Beschreibung von Führungsverhalten.<br />

Darauf aufbauend treten dann Fragen auf, die sich mit der Effizienz von Führungsverhalten<br />

beschäftigen: Welches Führungsverhalten ist gleichsam ein Garant für den Erfolg? Wie kann effizientes<br />

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