05.10.2013 Aufrufe

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (1724Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vierte „Forschungsphase“ in den 1980er-Jahren<br />

Die 1980er-Jahre waren ganz allgemein gesprochen von einem Trend zur Re-Personalisierung<br />

gekennzeichnet – den einzelnen Handelnden wurde wieder mehr Einfluss zugesprochen. Einzelne<br />

Personen, ihre Eigenschaften, ihr Verhalten und ihre Problembewältigungsstrategien standen im<br />

Mittelpunkt der Forschung. Nach Steyrer (vgl. 1993, 131) sind die prominentesten und bedeutendsten<br />

VertreterInnen dieser Forschungsphase: Levinson/Rosenthal (1984), Bass (1985), Bennis/Nanus<br />

(1985), Tichy/Devanna (1986), Kouzes/Posner (1987), Kotter (1988). All diese AutorInnen arbeiten aber<br />

eigentlich nicht mehr im engen Kontext der Eigenschaftstheorien, sondern diese Forschungstradition ist<br />

nur ein Strang in der Fundierung und ein Ausgangspunkt ihrer Arbeit. In den 1980er-Jahren werden<br />

Charismatische und Transformationale Führungstheorien entwickelt, in denen die Führungsforschung<br />

versucht, auf die sich veränderten politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Realitäten, eine<br />

Antwort in ihrem Arbeitsbereich zu formulieren.<br />

Abschließend sei nochmals festgehalten, dass die Eigenschaftstheorie – vor allem nach<br />

Verabschiedung ihres elitären Ansatzes – durchaus wertvolle Impulse für die Führungsforschung und<br />

zur Erarbeitung von Diagnosemanualen im Kontext von Personalentscheidungen und<br />

Personalentwicklung, die sich auch in der praktischen Arbeit bewährt haben (z.B: Assesment-Center-<br />

Ansatz) geliefert hat. Im Laufe der geschichtlichen Entwicklung wurden die Zusammenhänge zwischen<br />

Führungserfolg und den Eigenschaften der Führenden immer mehr in einen Kontext, der auch<br />

Veränderungen in der Persönlichkeit der Führenden (so werden bestimmte Eigenschaften eben erst in<br />

einer Führungsrolle entwickelt), spezifische Situationen, Geführte, u.a. mehr berücksichtigt, gestellt und<br />

die Vorstellung, dass es Eigenschaften gibt, die immer, überall und in jeder Situation zum Erfolg führen,<br />

verabschiedet – ebenso wie die Idee, dass es ein immer gleiches Persönlichkeitsprofil einer<br />

erfolgreichen Führungskraft gibt. Führungskräfte sind unterschiedlich – ebenso wie ihre Aufgaben, ihre<br />

Ressourcen und die Situationen, in denen sie sich wiederfinden. „Eigenschaften“ sind eine<br />

vereinfachende Beschreibung komplexer Phänomene – und in der Geschichte der Entwicklung<br />

eigenschaftstheoretischer Ansätze wurde diese Komplexität immer mehr berücksichtigt. Diese<br />

Entwicklung war die Ursache dafür, dass neue Ansätze, die durchaus auch Elemente der<br />

Eigenschaftstheorie enthalten, diesen durchaus auch eigentlich konträr gegenüberstehen, indem sie<br />

z.B. das Verhalten (das im Gegensatz zu den Eigenschaften, die eigentlich als unbeobachtbare,<br />

theoretische Konstrukte, gesehen werden können, beobachtbar ist) berücksichtigen und<br />

miteinbeziehen.<br />

106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!