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Ein Assessment-Center 61 ist ein Verfahren, dass es BeobachterInnen erlaubt, BewerberInnen in<br />

Situationen agieren zu sehen, die möglichst genau Situationen aus dem zukünftigen Berufsumfeld<br />

widerspiegeln. Die von den BewerberInnen zu lösenden Aufgaben sind möglichst nahe und ähnlich den<br />

zu erwartenden Arbeitsinhalten. Das Verhalten und die erzielten Ergebnisse werden von den<br />

BeobachterInnen analysiert.<br />

Eine der wegweisendsten und bekanntesten Studien über Assessment-Center-Verfahren ist eine<br />

Untersuchung von Bray & Grant (vgl. Bray/Campell/Grant 1974) (1966) bei AT&T, die über einen<br />

Zeitraum von mehreren Jahren durchgeführt wurde. Die Studie hatte nicht das Ziel, Eigenschaften, die<br />

für Führungserfolg von Bedeutung sind, herauszufiltern, sondern vielmehr ging es darum, Potenziale,<br />

Einstellungen und Motivation ebenso wie Persönlichkeitseigenschaften zu erfassen und so<br />

aussagekräftige Profile zu erarbeiten, deren Veränderungen über den Zeitverlauf beobachtbar waren.<br />

Entscheidend und neu war vor allem auch das Set an Methoden, dass im Rahmen dieser Studie zur<br />

Anwendung kam.<br />

Zur Anwendungen kamen, neben Tests und Fragebögen, auch: ein zweistündiges Interview, die<br />

dreistündige Bearbeitung eines Postkorbs (Setting: Aufarbeiten der Post des Vorgängers oder der<br />

Vorgängerin), Herstellung von Weihnachtsspielzeug in Gruppen, führerlose Gruppendiskussion,<br />

biografischer Fragebogen, kurzer Lebenslauf und eine Selbstbeschreibung (vgl. Neuberger 2002, 258).<br />

Im Zuge dieser Studie wurden dann 25 Eigenschaftsvariablen erfasst, die für den Führungserfolg – und<br />

zwar ganz konkret bei AT&T – wichtig erschienen. Diese 25 Eigenschaftsvariablen konnten weiter<br />

kategorisiert und zusammengefasst werden und ergaben so folgende Zusammenstellung innerhalb von<br />

7 Kategorien (vgl. Bass 1990, 872ff., Übersetzung der Autorin):<br />

• Administrative skills (administrativ-organisatorische Kompetenzen)<br />

• Interpersonal skills (interpersonelle, zwischenmenschliche Kompetenzen)<br />

• Intellectual ability (intellektuelle Fähigkeiten)<br />

• Stability of performance (Leistungstabilität)<br />

• Motiviation to work (Arbeitsmotivation)<br />

• Career orientation (Karriereorientierung)<br />

• Lack of dependence on others (Unabhängigkeit)<br />

61 Zu den historischen Wurzeln des Assessment-Center-Verfahrens ist zu sagen, dass ein ähnliches Verfahren bei der<br />

Auswahl von Geheimdienstagenten im 2. Weltkrieg von Seiten der US-Army zur Anwendung kam und ähnliche Verfahren<br />

auch schon bei der Wehrmacht der Weimarer Republik und in der britischen Armee belegt sind (vgl. Neuberger 2002, 258).<br />

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