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5.3.2. Eigene Beurteilung<br />
Im Zuge dieser Diplomarbeit wurde eine ausführliche Marktsegmentierung des Automobilmarktes<br />
dargestellt sowie eine Vielzahl von Voraussetzungen und Herausforderungen<br />
für die Verwirklichung von BTO in dieser Branche diskutiert. Ziel dieses abschließenden<br />
Kapitels ist es nun, die wichtigsten Erkenntnisse bezüglich der Anwendbarkeit<br />
von BTO bezogen auf die Marktsegmente und regionalen Märkte zusammenzufassen<br />
und diese einer Beurteilung hinsichtlich der Relevanz von BTO für die Automobilindustrie<br />
zu unterziehen.<br />
Aus Kapitel 2.1.1 geht eine Segmentierung des Marktes nach Größenklassen der<br />
Automobile hervor. Fasst man nun jeweils zwei Segmente zusammen, können einige<br />
Aussagen bezüglich der Anwendbarkeit von BTO getroffen werden. Fahrzeuge des<br />
Luxussegments (E- und F-Segment) sind überdurchschnittlich stark in Regionen mit<br />
hohem Einkommen, also vorwiegend in Industrienationen (Nordamerika, Japan, West-<br />
und Mitteleuropa), vertreten. Die Käufer solcher Fahrzeuge streben nach der Verwirklichung<br />
von Individualität und der Darstellung von Prestige. Auch die Verarbeitung von<br />
hohen technischen Standards wird zudem gefordert. Die Preissensibilität hingegen ist,<br />
im Vergleich zu anderen Marktsegmenten, geringer ausgeprägt. All diese Argumente<br />
lassen den Schluss zu, dass sich BTO Strategien für dieses Segment gut eignen würden,<br />
zumal BTO ja mit Effizienzeinbussen und somit auch höheren Produktpreisen<br />
verbunden ist. Die Beispiele von BMWs KOVP und Volvos COP zeigen, dass v.a. in<br />
diesem Segment schon starke Bestrebungen bezüglich BTO bestehen.<br />
Käufer von Fahrzeugen aus dem C- und D-Segment stehen oft einer hohen Variantenvielfalt<br />
gegenüber. Aus diesem Blickpunkt betrachtet, wäre BTO die richtige Strategie,<br />
um nicht Gefahr zu laufen, übermäßig viele Fahrzeuge lagern zu müssen und diese bei<br />
nicht vollständiger Übereinstimmung mit den Kundenwünschen zu verbilligten Preisen<br />
abgeben zu müssen. Auf der anderen Seite sind Kunden dieses Segments gegenüber<br />
dem Preis empfindlicher. Daher sind Effizienzbestrebungen in der Produktion nachvollziehbar.<br />
Dennoch muss im Endeffekt auf die Gesamtkosten aus Produktion, Lagerhaltung<br />
und den möglichen Preisnachlässen zur Lagerräumung abgestellt werden. Neben<br />
einer Verwirklichung von BTO sind aber noch andere Strategien (z.B. Option Bundeling,<br />
Postponement) in diesem Segment denkbar.<br />
Klein- und Kleinstwagen (A- und B-Segment) zeichnen sich durch hohe Wendigkeit,<br />
geringem Preis und Verbrauch aus. Käufer dieser Fahrzeuge sind oft sehr preis- und<br />
umweltbewusst. Die Bereitschaft für das Service BTO extra zu zahlen, hält sich daher<br />
bei den Kunden relativ in Grenzen. Des Weiteren sind die wählbaren Ausstattungsvarianten<br />
oft begrenzt. BTO würde aus diesen Blickpunkten also nur in Frage kommen,<br />
wenn keine Mehrkosten dafür entstehen würden. Effiziente Produktion (ähnlich wie<br />
Dudenhöffer es für 5000 $ Fahrzeuge sieht, s.a. 5.3.1) in Verbindung mit der geringen<br />
Variantenvielfalt könnte in diesem Segment also für die Beibehaltung von BTS sprechen.<br />
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