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Auch die Möglichkeit der Verringerung der Lagerbestände durch ein 5-Tage-Auto wird<br />

von Bretzke kritisiert. Er sieht die Realisierung einer Auftragsfertigung (mit einer längeren<br />

OTD Zeit) als völlig ausreichend für die Reduktion des gebunden Umlaufvermögens<br />

durch Lagerhaltung an. Des Weiteren haben Pufferläger auch einige logistische<br />

Vorteile. Sie ermöglichen einen Schwankungsausgleich der Nachfrage 212 , eine Vergleichmäßigung<br />

der Kapazitätsauslastung, hohe Termintreue und schließlich ergibt<br />

sich dadurch auch die Möglichkeit vermehrt economies of scale auszunutzen. 213<br />

Differenzierte Betrachtung<br />

Da es sich bei der Automobilindustrie allerdings um eine große und über weite Marktsegmente<br />

verteilte Branche handelt, sind allgemein formulierte Angaben nicht immer<br />

eindeutig. Deshalb werden im Folgenden nach Herstellertypen und Marktsegmenten<br />

differenzierte Aussagen wiedergegeben.<br />

Laut Stautner hängt die Relevanz von BTO und BTS Strategien für Automobilhersteller<br />

von den Kunde-Markt-Hersteller Beziehungen ab. Kunden unterscheiden sich, nach<br />

Stautner, hinsichtlich der Bereitschaft zu warten und dem Wunsch nach Individualität.<br />

Ergänzend hierzu sollte auch noch das Preisempfinden und die Zahlungsbereitschaft<br />

angeführt werden. Der Markt wird in diesem Fall durch die Entfernung des Herstellers<br />

zum Absatzort repräsentiert. Unterschiedliche Herstellertypen bedienen nun verschiedene<br />

Kunden und Märkte.<br />

Der Spezialist ist dabei im höchsten Grade zur Verwirklichung des BTO Prinzips geeignet.<br />

Er bedient Kunden mit dem Wunsch nach hoher Qualität und Individualität, deren<br />

Bereitschaft zu warten und Zahlungsbereitschaft relativ hoch anzusehen sind. Dieser<br />

Herstellertyp entspricht am Ehesten den im Kapitel 2.3 beschriebenem Premiumhersteller.<br />

Auch die Entfernungen zum Markt sind bei für BTO geeigneten Herstellern<br />

meist relativ gering. Volumenhersteller sind an sich schon weniger zur Realisierung<br />

einer BTO Strategie geeignet. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Bedienung von Kundenaufträgen<br />

in kurzer bis mittlerer Entfernung, in kürzeren Lieferzeiten und zu geringerem<br />

Preis. Hersteller, die v.a. für Überseemärkte produzieren (z.B. Japaner in Japan<br />

für Europa) müssen aufgrund der hohen Entfernung eher Lagerfertigung betreiben.<br />

Dies liegt allerdings weniger an den langen Transportzeiten (die meisten Kfz werden<br />

per Seeschiff transportiert) selbst, sondern eher an der geringeren Lieferflexibilität bei<br />

langen Transportzeiten. 214<br />

Dass in der Realität diese Einschätzungen von Stautner allerdings nicht unbedingt umgesetzt<br />

werden, zeigt sich in einer Studie des ICDP, dass Durchschnittswerte über<br />

verschiedene Herstellertypen hinweg für die Rate der kundenauftragsbezogenen produzierten<br />

Fahrzeuge (BTO Fahrzeuge) und die Lagerdauer von Fahrzeugen in den<br />

Jahren 2002 und 2005 ermittelt hat. In der Studie zeigt sich, dass es bei Premiumherstellern<br />

(-8%, von 74% auf 66%) und Volumenherstellern (-13%, von 54% auf 41%)<br />

212 Vgl. Gottwald (2006), S. 19<br />

213 Vgl. Bretzke (2006a). S 50<br />

214 Vgl. Stautner (2001), S. 107 f<br />

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