05.10.2013 Aufrufe

ePub Institutional Repository

ePub Institutional Repository

ePub Institutional Repository

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vier weitere Fahrzeugtypen wurden in den folgenden Jahren auf derselben Plattform<br />

entworfen. Volvos Hauptwerke, die auf BTO umgerüstet wurden, befinden sich in Torslanda<br />

(Schweden, Ort der Studie von Fredriksson und Gadde) und Gent (Belgien).<br />

Beschaffung und Produktion<br />

Das Werk in Torslanda arbeitet bei einem eigenen Wertschöpfungsanteil von 25%.<br />

75% der Wertschöpfung werden daher von externen Lieferanten (ca. 170) vollbracht.<br />

Einige dieser Lieferanten sind in das so genannte Pre-Assembling der einzelnen Module<br />

involviert. Der wesentliche Unterschied zur Strategie von BMW liegt darin, dass die<br />

tatsächliche Produktionsreihenfolge bei Volvo nicht schon einige Tage vorher sicher ist<br />

(es werden zwar acht Tage im Voraus Call-offs getätigt, die allerdings nicht 100% stimmen<br />

müssen), aber dennoch eine Just in Sequence Anlieferung gefordert wird. Die<br />

tatsächliche Reihenfolge wird erst bei Eintreffen der Rohkarosse an der Produktionsstrasse<br />

festgelegt. Den Modullieferanten bleiben daher maximal vier bis zehn Stunden,<br />

um ihre Teile sequenzgenau ans Band zu liefern. Dies ist nur dann zu bewältigen,<br />

wenn die Modullieferanten eigene Modul-Zusammenbau-Einrichtungen direkt in der<br />

Nähe des Volvo Werkes betreiben. Trotz der hohen zeitlichen Anforderungen, wird der<br />

Transport der Module von Volvo übernommen und mittels Milkruns abgewickelt.<br />

Aus dem eben Beschriebenen lässt sich schließen, dass Volvo keine BTO Strategie<br />

entlang der gesamten Supply Chain verfolgt, sondern lediglich darauf bedacht ist, den<br />

Decoupling Point weiter nach hinten zu verschieben, um so die eigenen Bestandskosten<br />

möglich gering zu halten. Volvos Argumentation diesbezüglich bezieht sich darauf,<br />

dass es notwendig sei, ausreichende Flexibilität in der Produktion sicherzustellen, aber<br />

dennoch eine gewisse Stabilität zu Erzielung von economies of scale notwendig ist.<br />

Daher sind, aus ihrer Sicht, die nah am eigenen Werk gelegenen Modullieferanten notwendig.<br />

Planungsprozess<br />

Ausgangspunkt für die BTO Aktivitäten sind natürlich die individuellen Kundenbestellungen,<br />

die die Händler bzw. nationalen Vertriebsgesellschaften direkt an Volvo übermitteln.<br />

Aufgrund der Onlineanbindung und dem raschen Abgleich des Systems von<br />

verfügbaren Kapazitäten mit der Auftragslage bei Volvo und seinen Zulieferern, teilt<br />

das System dem Kunden in kurzer Zeit einen voraussichtlichen Liefertermin mit.<br />

Der voraussichtliche Liefertermin wird auf Basis einer Produktionsvorhersage (Forecast)<br />

ermittelt. Dieser Forecast wird von einem IT System automatisch erstellt und beruht<br />

auf der bestehenden Produktionsreihenfolge, den Kapazitätsrestriktionen und Volvos<br />

Prioritäten bezüglich verschiedener Märkte. Ein fixer Liefertermin kann erst zugesichert<br />

werden, wenn das System auch die rollierenden lang- und kurzfristigen tatsächlichen<br />

Produktionspläne errechnet hat. Diese Berechnung dauert aufgrund zahlreicher,<br />

sich auch immer wieder ändernder Restriktionen, länger.<br />

66

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!