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tion vorzuziehen und so die Kapazitäts- und Anlagennutzung zu glätten. Im BTO fällt<br />

diese Möglichkeit weg, weswegen mögliche Auftragsschwankungen mit enormen finanziellen<br />

Risiken verbunden sind. Die Gewährleistung von Volumenflexibilität ist daher<br />

essentiell. Es gilt also bei Beibehaltung der Produktionseffizienz flexibel genug zu<br />

sein, um sich kurzfristig an Nachfrageschwankungen anzupassen. 173<br />

Dennoch bringen Größe und hohe Volumen auch Nachteile mit sich. So limitieren große,<br />

zentralisierte Abläufe die Innovationsfähigkeit und die Nähe zum Konsumenten.<br />

Auf der anderen Seite weisen kleinere Prozesse und Fabriken auch einige Vorteile<br />

auf. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit in mehreren lokalen Wissensnetzwerken<br />

tätig zu sein. Dadurch ist es möglich, in verschiedenen Wissens Hot-Spots F&E<br />

Tätigkeiten durchzuführen und somit Zugang zu verschiedenen Wissensquellen zu<br />

erlangen. Kleinere Fabrikanlagen sind auch dazu geeignet, schneller und passender<br />

auf die Marktnachfrage zu reagieren. Dies ist vor allem für kleinere Märkte, die durch<br />

Nischenprodukte bedient werden und für die große Produktionsanlagen nicht zu rechtfertigen<br />

sind, vorteilhaft.<br />

Durch die Betrachtung der Arbeitnehmerseite ergeben sich mit kleineren Anlagen zwei<br />

weitere Vorteile. So ist es dadurch möglich, kompetentes Personal (v.a. Managementpersonal)<br />

rascher zu finden und wirkungsvoller weiter zu entwickeln. Viele heutige Top-<br />

Manager in der Automobilindustrie haben an kleineren Standorten begonnen. Der<br />

zweite Vorteil liegt darin, dass große Werke einen enormen Druck auf die lokalen Arbeitsmärkte<br />

ausüben. So kommt es oft vor, dass mehr qualifiziertes Personal benötigt<br />

wird, als in der Umgebung vorhanden ist und somit entweder die Gehälter ansteigen<br />

oder Qualifikation in der Auswahl weniger Bedeutung findet. Auch sind kleinere Werke<br />

in der Regel weniger stark mit der Macht von Gewerkschaften konfrontiert. 174<br />

Schließlich wird darauf hingewiesen, dass es im Umgang mit Nachfrageschwankungen<br />

und der erhöhten Kundennähe im Zusammenhang mit BTO darauf ankommt, die Vorteile<br />

groß- und kleinvolumiger Abläufe gleichermaßen auszunützen und die dafür notwendige<br />

Volumenflexibilität sicherzustellen. 175<br />

4.6.2. Umgang mit geringem und schwankendem Produktionsvolumen<br />

Um nun auch sicherzustellen, dass BTO Werke mit ausreichend Effizienz arbeiten, gilt<br />

es einige Maßnahmen zur Erreichung von Volumenflexibilität zu implementieren.<br />

Eine dieser Maßnahmen bezieht sich auf die Arbeitnehmer und deren Diensteinteilung.<br />

Ziel bei der Dienstplanung der Belegschaft sollte es sein, die Arbeitnehmerkosten<br />

so gering wie möglich zu halten. Daher sollte nicht das Prinzip „hire and fire“ in den<br />

Perioden hoher bzw. niedriger Auslastung angewandt werden, da dieses mit hohen<br />

Abfindungs- bzw. Rekrutierungskosten verbunden ist. Vielmehr gilt es die aktuellen<br />

173 Vgl. Holweg/Pil (2004), S. 192<br />

174 Vgl. Holweg/Pil (2003), S. 34 ff<br />

175 Vgl. Holweg/Pil (2004), S. 195<br />

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