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Der Schlüssel zum Erfolg im Umgang mit den unterschiedlichen Vielfalten bei BTO<br />

Systemen liegt also darin, dem Kunden eine hohe externe Vielfalt und somit Auswahl<br />

anzubieten, während die interne Vielfalt (v.a fundamentale und mittlere) und die damit<br />

verbundene Komplexität sowie die Kosten für die dafür notwendige Produktflexibilität<br />

gering zu halten sind. In einer BTS Strategie hingegen sollte die externe Vielfalt überschaubar<br />

sein, da sonst die Lagerbestände überhand nehmen und die Chance, dass<br />

ein Kunde sein Wunschauto tatsächlich bekommt, gering ist. 162<br />

4.5.2. Strategien im Umgang mit hoher Produktvielfalt<br />

Eine fürs BTO System notwendige Strategie sieht im Zusammenhang mit der Produktvielfalt<br />

vor, die Variantenbildung so nah wie möglich ans Ende der Supply Chain und<br />

somit nahe zum Kunden zu verlagern. Dazu ist es notwendig zwischen variantenneutralen<br />

und -bildenden Prozessen bzw. Bauteilen zu unterscheiden. Während erstere<br />

kein Problem darstellen und sich schlank und transparent über das Pull Prinzip Steuern<br />

lassen, sollten v.a. letztere erst in der Endmontage auftreten. 163 Ziel dieser Bemühungen<br />

ist im Wesentlichen eine Reduktion der Vielfalt (v.a. der internen).<br />

Eine Möglichkeit Vielfalt zu beherrschen, besteht darin gemeinsame Plattformen für<br />

verschiedene Fahrzeuge zu entwickeln. Einerseits kann damit die dynamische Vielfalt<br />

begrenzt werden, wenn über mehrere Modellgenerationen dieselbe Plattform eingesetzt<br />

wird (z.B. VW Jetta und Beetle). Andererseits ist aber auch die interne Vielfalt<br />

durch die Verwendung einer Plattform für mehrere Fahrzeuge und Karosserievarianten<br />

reduzierbar (z.B. VW Golf 4, Audi A 3 und TT beruhen auf derselben Plattform). Gemeinsame<br />

Plattformen gleichen somit die fallenden Verkaufsvolumen bei den einzelnen<br />

Modellen aus. Jedoch ist der häufige Einsatz von gemeinsamen Plattformen mit<br />

Einschränkungen bei der Modell- und Markendifferenzierung verbunden. 164<br />

Eine Reihe von Maßnahmen, die Holweg und Pil (2004, S. 179 ff) als Mutable Support<br />

Structures bezeichnen, helfen dabei die interne Vielfalt zu beherrschen, während<br />

die externe Vielfalt kaum eingeschränkt wird. Dazu zählen die Verwendung von variablen<br />

Hauptkomponenten (z.B. Kabelbaum), die Reduktion der BIW Varianten und die<br />

Verwendung von so genannten Space Frames. „Mutable“ bedeutet in diesem Zusammenhang,<br />

dass die Bauteile in der Lage sind, unverändert einige Ausführungsvarianten<br />

und Komponenten zu unterstützen. Dies erhöht die Flexibilität enorm.<br />

Mutable Kabelbäume beispielsweise verbinden die gesamte Elektronik und müssen<br />

dabei nicht für jedes Auto individuell an die gegebenen Umstände angepasst werden<br />

(z.B. Auto mit elektrischen Fensterhebern vs. Auto ohne, aber dafür mit CD Radio).<br />

Diese Kabelbäume, die ungeachtet der tatsächlich angeschlossenen elektrischen Geräte,<br />

in jedes typgleiche Fahrzeug eingebaut werden, sind natürlich in der Produktion<br />

und den Materialkosten teurer. Allerdings ergeben sich durch die verringerte Komplexi-<br />

162 Vgl. Holweg/Pil (2004), S. 177<br />

163 Vgl. Sauer (2003), S. 26<br />

164 Vgl. Korth (2003), S. 14 f und Holweg/Pil (2004), S. 178 f<br />

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