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Anhand empirischer Studien wurden 2003 vier Schlüsselmerkmale festgestellt, die einer<br />

responsive Supply Chain in der Automobilindustrie entgegenstehen: Die Verzögerung<br />

durch die Produktionsplanung (s.a. 3.2.1), Nachfrageunsicherheiten, Inflexibilität<br />

bei Zulieferern aller Stufen und die Komplexität des Produktes (v.a. der Rohkarosserie).<br />

110<br />

Abschließend wird noch darauf hingewiesen, dass in einem herkömmlichen BTS System<br />

Responsiveness v.a. über die Höhe der Lagerstände definiert wird. In einem BTO<br />

System hingegen spielen weitere Faktoren für Responsiveness eine bedeutende Rolle:<br />

OTD Zeiten, Materialverfügbarkeit und Produktvielfalt beim 2 nd - bis n-tier Lieferanten,<br />

Lager, Lead times, Kapazitäten, Losgrößen und Produktvielfalt beim 1 st -tier Lieferanten<br />

und Distanzen, Transportmittel und Verkehrsträger sowie Lieferhäufigkeiten beim Logistikdienstleister.<br />

Letztlich beim OEM selbst Informationen über die Nachfrage und die<br />

Beständigkeit dieser (Abweichung zwischen Planung und tatsächlichem Abruf). 111<br />

4.3. Bedeutung der Order to Delivery Zeit<br />

Die Order to Delivery Zeit, kurz OTD Zeit, ist jene Zeit, die zwischen dem Eingang des<br />

Kundenauftrages und der tatsächlichen Auslieferung bzw. Übergabe des Produktes an<br />

den Kunden vergeht (auch als Lieferzeit bekannt). Eng mit der OTD Zeit in Verbindung<br />

steht die so genannte Lead time. Dabei handelt es sich um die Durchlaufzeit, also die<br />

Zeit, die es benötigt einen Prozess zu durchlaufen. Die Summe aus den Lead times<br />

der einzelnen Prozesse des Order Fulfilments (s.a. Kapitel 3) ergibt dann die gesamte<br />

OTD Zeit.<br />

Es scheint leicht nachvollziehbar, dass in BTS und BTO Systemen die OTD Zeit durch<br />

unterschiedliche Faktoren beeinflusst wird. So ist in reinen Push Systemen v.a. die<br />

Vorrätigkeit und der Lagerort des gewünschten Produktes für die Lieferzeit ausschlaggebend,<br />

während hingegen beim BTO alle Prozesse der Fertigung und Zulieferung<br />

sowie der Planung mit einberechnet werden müssen.<br />

Eine Reduktion der Lead time in verschiedenen Prozessen kann zu Verbesserungen in<br />

vielen Bereichen beitragen. So kann zunächst einmal eine schnellere Bedienung von<br />

Kundenwünschen ermöglicht werden, wenn diese nicht durch lagerhaltige Produkte<br />

erfüllt werden können. Verkürzte Durchlaufzeiten tragen außerdem zu einer Reduktion<br />

des Bullwhipeffektes in der Supply Chain bei. Auch verbesserte Vorhersagegenauigkeiten<br />

aufgrund kürzerer Planungshorizonte sind damit zu realisieren. Wie man sieht,<br />

bringt eine Verkürzung der einzelnen Durchlaufzeiten Vorteile in beiden Systemen.<br />

Ein wesentlicher Punkt, der in der theoretischen SCM Literatur hinsichtlich der Verkürzung<br />

von Lead times angesprochen wird, ist die Notwendigkeit der lückenfreien und<br />

110 Vgl. Holweg (2003), S. 178<br />

111 Vgl. Holweg/Pil (2005), S. 47<br />

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