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pitels 4.3. Abschließend werden in den Kapiteln 4.4 bis 4.6 die Flexibilitätsanforderungen<br />

bei Prozessen, Produkt und Volumen behandelt.<br />

4.1. Ziele von Build to Order<br />

Das generelle Ziel von Build to Order ist es, den Kunden in den Mittelpunkt der Betrachtung<br />

zu stellen und durch Umsetzung des Pull Prinzips die Produktion auf die<br />

konkreten Wünsche der Kunden abzustimmen. Dieses allgemein formulierte Ziel kann<br />

mithilfe einiger Teilziele konkretisiert werden, die sich zumindest teilweise aus den jeweiligen<br />

Vor- und Nachteilen der einzelnen Systeme (BTO und BTS) ergeben (s.a.<br />

Kapitel 3.1 und 3.2).<br />

Die Automobilindustrie hat sich über Jahrzehnte hinweg mit einem sehr kostensintensiven<br />

System mit einem hohen Anteil an auf Lager produzierten Fertigwagen selbst belastet.<br />

Somit ist ein weiteres wesentliches Ziel von BTO, diese Lagerbestände zu reduzieren.<br />

95 Die Kostennachteile der Lagerhaltung ergeben sich aus den typischen Lagerhaltungskosten<br />

(also den Kosten der physischen Lagerung und den Kosten des gebundenen<br />

Kapitals), den Versicherungszahlungen für fertige aber noch nicht verkaufte<br />

Produkte und den Transferkosten zwischen den einzelnen Händlern, falls ein gewünschtes<br />

Fahrzeug nur bei einem anderem Händler lagernd ist. Weiters entstehen<br />

Kostennachteile auch aufgrund der Notwendigkeit, Verkaufsanreize auf Lagerfahrzeuge<br />

zu gewähren. 96<br />

Zu diesen Verkaufsanreizen zählen in erster Linie Preisnachlässe, aber auch der Einbau<br />

von zusätzlichen Bauteilen oder Elementen (specification upgrade), die Vereinbarung<br />

von für den Kunden besseren Finanzierungsmöglichkeiten, höhere Auszahlungen<br />

für Eintauschfahrzeuge und After-Sales Angebote (z.B. gratis Serviceleistungen). Diese<br />

Anreize sind notwendig, da entweder der Kunde davon überzeugt werden muss, ein<br />

Fahrzeug zu kaufen, dass nicht 100% seinen Erwartungen entspricht oder aufgrund<br />

alternder Lagerbestände, die abgesetzt werden müssen, um neuen Modellen nicht den<br />

Verkaufsplatz zu nehmen.<br />

Neben den reduzierten Verkaufserlösen, aufgrund von Verkaufsanreizen, kommt es<br />

dadurch noch zu weiteren Nachteilen für den OEM. So steigert sich sowohl auf Seiten<br />

der Händler die Bereitschaft Anreize zu gewähren, als auch auf Seiten der Kunden die<br />

Erwartung Anreize zu erhalten. Des Weiteren werden Preise immer unsicherer und<br />

weniger stabil und der Markt für Gebrauchtwagen geht zurück. 97<br />

Weitere Ziele von BTO bestehen darin spekulative Bestellungen seitens der Händler<br />

beim OEM zu verringern und somit das Lagerhaltungsrisiko zu minimieren sowie die<br />

95 Vgl. Holweg (2003), S. 166<br />

96 Vgl. Gottwald (2006), S. 18<br />

97 Vgl. Holweg/Pil (2004), S. 88 ff<br />

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