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eines generischen Produktes anbieten, welches zum spätest möglichen Zeitpunkt in<br />

der Supply Chain an die Kundenwünsche angepasst wird (Postponement Strategie).<br />

Bei der Assemble to Order Variante werden kundenindividuelle Produkte auf Basis von<br />

standardisierten Einzelkomponenten zusammengesetzt. Die Produktion der Komponenten<br />

erfolgt dabei prognosegesteuert, die Montage des kompletten Produktes allerdings<br />

erst bei Eingang des Kundenauftrags. Die Komponenten werden vor dem Zusammenbau<br />

gelagert. Voraussetzung für das Assemble to Order ist, dass die Fertigprodukte<br />

eine Modualisierungsmöglichkeit haben.<br />

Die beiden angeführten Build to Order (BTO) bzw. Make to Order Strategien unterscheiden<br />

sich insofern, als dass bei der Letzteren auch die Lieferanten (also die gesamte<br />

Supply Chain) erst auf Kundenauftrag produziert. Dies erfordert eine hohe Integration,<br />

Flexibilität, Qualität und Reaktionsfähigkeit über alle Stufen hinweg. Bei der vorletzten<br />

Variante hingegen werden zumindest einige Teile von den Lieferanten (z.B.<br />

solche mit langen Vorlaufzeiten) bereits nach Vorhersage produziert. Bezüglich Vor-<br />

und Nachteilen sei wieder auf die Ausführungen zur Pull Strategie verwiesen. 75<br />

3.2. Typisches Vorgehen in der Automobilindustrie<br />

Dieses Kapitel beschreibt, wie die Supply Chain traditionell in der Automobilindustrie<br />

auf der Absatzseite aufgebaut ist. Dazu werden die Prozesse in einzelne Teile aufgespaltet<br />

und Optimierungspotenziale aufgezeigt (3.2.1). Schließlich sollen in 3.2.2 die<br />

Vor- und Nachteile des bisherigen Systems (BTS) dargestellt werden, um somit der<br />

Frage nachgehen zu können, ob sich überhaupt die Notwendigkeit ergibt, einen grundlegenden<br />

Systemwandel vom Push zum Pull System vollziehen zu müssen (3.2.3).<br />

3.2.1. Darstellung der distributionsseitigen Supply Chain<br />

Traditionell gesehen ist der Absatz von Automobilen stark geprägt durch hohe Lagerbestände<br />

an Fertigwagen, die auf Basis von Prognosen produziert wurden (klassisches<br />

Push System) und meist bei den Händlern vorrätig gehalten werden. Aufgrund der hohen<br />

Variantenvielfalt von Fahrzeugen, ist es noch zusätzlich nötig, mehrere Varianten<br />

von einem Modell auf Lager zu haben. Um nun am Ende einer Planungsperiode das<br />

Lager für neue Modelle zu räumen, müssen starke Preisnachlässe gewährt werden,<br />

was einen wesentlichen Nachteil dieses Systems darstellt. Des Weiteren erhalten Kunden<br />

nur in den seltensten Fällen genau ihr Wunschprodukt. Mit Ausnahme von japanischen<br />

Produzenten am Heimatmarkt, wird dieses System sehr häufig angewendet. Die<br />

geschilderten Nachteile des Systems haben ein, mit der Unterstützung der Automobilindustrie<br />

abgewickeltes, drei Jahre andauerndes Forschungsprojekt (The 3 Day Car<br />

75<br />

Vgl. Corsten/Gössinger (2001), S. 99 ff, Holweg/Pil (2001) S. 81 f und Kilger/Schneeweiss<br />

(2005), S. 182 ff<br />

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