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3. Grundlagen des Order Fulfilment<br />
Nach der Beschreibung der weltweiten Automobilmärkte im vorangegangenen Kapitel,<br />
wird nun in Kapitel 3.1 eine Darstellung theoretischer Grundlagen des Supply Chain<br />
Managements, die für diese Arbeit relevant sind, erfolgen. Dazu wird zunächst aufgezeigt,<br />
dass unterschiedliche Produkte und Industriestrukturen verschiedene Konzepte<br />
erfordern. Schließlich wird noch auf die Unterscheidung von Push und Pull Strategien<br />
eingegangen. Kapitel 3.2 beschreibt letztlich die in der Automobilindustrie üblichen<br />
Prozesse und Teilprozesse vom Kundenauftrag bis zur Auslieferung.<br />
3.1. Definition unterschiedlicher Konzepte<br />
Diverse Produkte unterscheiden sich in einer Vielzahl von Eigenschaften und dem daraus<br />
resultierenden Kundennutzen. Dieser Rahmenbedingung wird in Kapitel 3.1.1<br />
Rechnung getragen, indem zunächst zwei grundsätzliche Produkttypen abgegrenzt<br />
und darauf aufbauend einige grundlegende Supply Chain Konzepte beschrieben werden.<br />
In Kapitel 3.1.2 wird dann eine theoretische Unterscheidung zwischen den Konzepten<br />
des Build to Stock (BTS) und Build to Order (BTO) bzw. von Push und Pull<br />
Strategien sowie einigen hybriden Formen davon, vorgenommen.<br />
3.1.1. Differenzierung von Produkten und die sich daraus ergebende unterschiedliche<br />
Gestaltung von Supply Chains<br />
Fisher (1997, S. 106 ff) unterscheidet Produkte nach ihrem Nachfrageverhalten in funktionale<br />
und innovative Produkte. Erstere zeichnen sich durch eine berechenbare Nachfrage<br />
sowie lange Lebenszyklen aus und befriedigen meist grundlegende Bedürfnisse.<br />
Die Stabilität dieser Produkte führt zu starkem Wettbewerb und somit zu sinkenden<br />
Gewinnmargen. Um dem Sinken der Gewinne entgegenzuwirken, entwickeln viele Unternehmen<br />
Innovationen in Design oder Technik. Diese innovativen Produkte weisen<br />
höhere Deckungsbeiträge und eine viel höhere Variantenvielfalt auf. Des Weiteren sind<br />
die Produktlebenszyklen kürzer und die Nachfrageschwankungen höher. Daher ist deren<br />
Nachfrage, im Vergleich zu funktionalen Produkten, ziemlich unberechen- und unplanbar.<br />
Fisher merkt aber auch an, dass nicht alle Produkte eindeutig in dieses<br />
Schema eingeordnet werden können.<br />
Aufbauend auf dieser Produktunterscheidung stellt Fisher fest, dass diese beiden Varianten<br />
unterschiedliche Supply Chain Designs erfordern. Während reaktionsfähige (responsive)<br />
Supply Chains geeignet sind innovative Produkte zu erzeugen, erfordern<br />
funktionale Produkte eher effiziente Supply Chains. In Tabelle 2 werden diese beiden<br />
Supply Chain Konzepte gegenübergestellt.<br />
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