Verschiedene Mittheilungen.
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auf einem an der Thalwand vorspringenden Plateau, j<br />
sie zeigt noch Wall und Wallgraben, Reste von Grund-<br />
und Gewölbmauern, auch den stark beschädigten Pfeiler<br />
einer Gebäudemauer, auch einen hohen kegelförmigen<br />
Aufbau mit einer kleinen Plattform, die wahrscheinlich<br />
Vertheidigungszwecken diente. Nachrichten über das<br />
Schloss sind nirgends; die Sage erzählt, dass zwei<br />
Riesen, denen die Bewachung desselben anvertraut war, j<br />
wegen Verrathes in jene zwei Felscolosse verwandelt |<br />
wurden, die sich am Eingänge in das Krebsgrundthal auf-<br />
thürmen. Wenn die Tradition im Rechte ist, dass einstens<br />
der Krebsgrund eine Verbindung Schlesiens mit Böhmen<br />
vermittelte, so haben wir es im Reichenstein- und im<br />
gegenüber und höher gelegenen „Wüste Schloss“ mit<br />
Raubburgen zu thun, welche diesen Verkehr beunruhigten.<br />
Die Zerstörung von Reichenstein lässt sich<br />
um das Jahr 128! (nach Enns) vermuthen. Noch heute<br />
ist der Glaube an verborgene Schätze erhalten und<br />
neue Nahrung erhielt er, als in unseren Tagen ein<br />
solcher. Fund gemacht wurde, in einem der Kellergewölbe,<br />
nämlich ein Topf, gefüllt mit Silbermünzen,<br />
deren jüngste die Jahreszahl 1620 trug, und der um<br />
das Jahr 1630 dort in Verwahrung gebracht worden<br />
war, als die Schweden sich unserer Gegend näherten<br />
und nachdem alle, die von dieser Hinterlegung wussten,<br />
von der Pest im Jahre 1632 hingerafft worden waren:<br />
Von der Reichensteiner Ruine aus führt ein gut<br />
gepflegter Weg zwischen Wald an der Berglehne herwärts<br />
bis zur Gloriette, welche an drei Seiten offen<br />
einen wirkungsvollen mächtig fesselnden Ueberblick<br />
über das Krebsbachthal in seiner ganzen Länge und<br />
über die grünbewaldeten Seitenwände desselben ermög- i<br />
licht, und von dem man sich nur schwer zu trennen<br />
vermag. Von hier führt eine einfache Steintreppe hinab<br />
bis zu dem „Predigtstuhl1*, die nunmehr besteigbare<br />
und mit einem Eisengeländer versehene Krone eines<br />
Felskolosses, dessen Basis tief unten im Krebsgrund<br />
zu suchen ist. Auf einem Wendesteige gelangen wir<br />
von hier zu einer zweiten Felsenkrone, dem gleichfalls<br />
mit einem Eisengeländer verwahrten größeren „Heinrichsfelsen“,<br />
von dem aus wir plötzlich die fürstbischöf<br />
liche Sägemühle und die Kolonien vor dem Krebsgrund-<br />
Eingange tief unten zu unseren Füßen sehen, der<br />
unseren Blick aber auch darüber hinweg schweifen<br />
lässt in die lachende Ebene. Der Wendeweg hat hier<br />
noch kein Ende, er führt uns noch auf die Zinne zweier<br />
Felsen und durch den Wald gegen den Schlossberg,<br />
sowie andererseits in zahllosen Wendungen hinab in’s<br />
Thal zur Brettsäge, von der wir ausgingen. Von der<br />
Gloriette führt aber auch ein bequemer Moosweg all-<br />
mählig hinaus aus dem Bereiche des Waldes, dessen<br />
harzigen und stärkenden Duft wir so lange geathmet.<br />
Noch am Saume desselben müssen wir noch einmal<br />
rasten, an der Antoniekapelle, und an dem klaren<br />
Quell uns laben, der unter ihr hervorsprudelt. Auch<br />
dieser Platz, dieses weithin blinkende Kirchlein, wird<br />
sehr häufig aufgesucht, sowohl von dem andächtigen<br />
Beter, wie auch von dem bei des Tages Last und Hitze<br />
I<br />
ermüdeten Stadtbewohner und dem Naturfreunde, die<br />
nicht weit wandern wollen, um WaJdluft zu athmen<br />
und sich am bezaubernden Ausblicke in eine ausgedehnte<br />
reizvolle Landschaft zu erholen. Für den<br />
Rückweg von hier nach dem Schlossberg, nach der<br />
Stadt, bedarf es keines Führers, denn der erstere ist<br />
nahe sichtbar und in kaum einer halben Stunde zu<br />
erreichen.<br />
<strong>Verschiedene</strong> Hittheilungen.<br />
(Vom Centralvorstande.) 122. Sitzung am<br />
15. Jänner 1892. Gegenwärtig: Klein, Faschank, Gränz,<br />
Kettnor und Wolf. Nach Verlesen und Fertigung des<br />
letzten Protokolles wurden nachstehende Beschlüsse<br />
gefasst: 1. Der Vorsitzende, Präsident Klein, werde<br />
j ersucht, sich ehestens nach Olmütz zu begeben, um<br />
I mit dem kais. Rathe, Herrn Gräser, dem Inhaber der<br />
Firma Hölzel, in der Kartenfrage unter Zuziehung der<br />
Sectionsleitung Olmütz zu konferiren, Herrn Gräser<br />
mit den aufgestellten Wünschen in Bezug auf die Verbesserung<br />
der Karte bekannt zu machen und das Resultat<br />
der Verhandlung dem Centralvorstande zur weiteren<br />
Beschlußfassung bekannt zu geben. 2. Wird der<br />
Vorsitzende ermächtigt, ein Schreiben der Section<br />
Olmütz in der Kartenfrage in gebürender Weise mündlich<br />
zu beantworteu.<br />
i<br />
123. Sitzung am 22. Februar 1892. Gegenwärtig:<br />
Klein, Faschank, Kettner, Gränz, J. Hackenberg, Nitsche<br />
und Weidlich. Nach Verlesung des letzten Protokolles<br />
referirt 1. der Vorsitzende über das Resultat der in<br />
Olmütz stattgehabten Besprechung, derzufolge die<br />
Karte a) die Kennzeichnung der markirten Wege<br />
durch rothe Linien, b) die Kennzeichnung der Entfernungen<br />
durch Anbringung von Carreaus, c) eine<br />
Zeichenerklärung, d) das Jauerniger Gebiet enthalten<br />
wird. Bezüglich der Durchführung der Verbesserungen<br />
wird man zuvor mit Herrn Forstmeister Medritzer<br />
Rücksprache pflegen. 2 Der Umbau das Sparherdes<br />
im Georgshause wurde beschlossen und wurden die Herren<br />
Nitsche und Wolf ersucht, mit Herrn Tschisch Rücksprache<br />
zu pflegen und in einer der nächsten Sitzungen<br />
zu referiren. 3. Die Angelegenheit sonstiger Anschaffungen<br />
für das Georgshaus, wie z. B. Tragbahren,<br />
wurde vertagt. 4. Der Section Breslau wird pro 1892<br />
V3, der Section Jägerndorf pro 1892 ’/4 der Beiträge<br />
zur eigenen Verwendung zugestanden, o. Eine von der<br />
k. k. Generaldirection der Staatsbahnen herabgelangte<br />
günstige Erledigung wird dem Sectionsvorstande Neustadt<br />
zur weiteren Aeußerung übermittelt werden.<br />
6. Die Erledigung einer Zuschrift aus Schönberg, die<br />
Altvaterfrage betreffend, wird vertagt und werden die<br />
einzelnen Mitglieder des Centralvorstandes mittelst<br />
Hektogrammes von dem Inhalte der Zuschrift aus<br />
Schönberg in Kenntnis gesetzt werden. 7. Die Kosten<br />
einer Inseratseite im neuen Wegweiser werden mit<br />
6 fl. festgesetzt. 8. Die Curcommission wird an geeigneten<br />
Punkten Orientirungstafeln anbringen und hat<br />
http://rcin.org.pl<br />
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