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Verschiedene Mittheilungen.

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(Vortrag.) Am 21. April 1. J. hielt im Glassalon<br />

des Hotels „Stadt Wien“ in Laibach vor Mitgliedern<br />

und Gästen der Section Krain des Alpenvereines Herr<br />

k. k. Bezirks-Commissär Dr. Heinz einen Vortrag über<br />

das mährisch-schlesische Gesenke, über welchen Vortrag<br />

die „Laibacher Zeitung“ u. a. schreibt: „Nach einer<br />

kurzen Erwähnung der geographischen und geologischen<br />

Verhältnisse schilderte der Vortragende in umfassender<br />

Weise die Verkehrs-, Vegetations> und klimatischen<br />

Verhältnisse dieses Gebietes, würdigte insbesondere<br />

vom touristischen Standpunkte eingehend den Altvater<br />

mit seiner Umgehung und besprach endlich die Sagen<br />

und Dialect-Eigenthümlichkeiten im Gesenke. Die<br />

Ausstellung zahlreicher Karten, Panoramen und Photographien<br />

erleichterten wesentlich das Verständnis des<br />

ebenso inhaltreichen wie formschönen Vortrages, und<br />

der lebhafte Beifall bekundete am besten, wie allgemeines<br />

Interesse derselbe erweckt hatte.“ A. K.<br />

(Schutz den Pflanzen.) Auf einen Uebelstand<br />

müssen wir hier aufmerksam machen, den man schon<br />

sehr oft gerügt hat — das raubmäßige Vernichten<br />

unserer fast alpinen Gebirgsflora, deren Schönheit und<br />

Reichthum die Botaniker, wie denn überhaupt alle<br />

Pflanzenfreunde verlockt, oft und oft die Schluchten,<br />

Thäler und Berge zu besuchen, um die Mannigfaltigkeit<br />

und Fülle der Sudetenflora zu bewundern und kennen<br />

zu lernen. Es gibt hier Pflanzenkinder, die zunächst<br />

nur in unseren Bergen — dem mähr.-schles. Gesenke<br />

— Vorkommen, die denn auch nach diesem von ihren<br />

Autoren benannt worden sind, wie z. B. Cystopteris<br />

sudetica (A. Br. und Milde), Sudeten-Farn, ein bei<br />

Reihwiesen und auf der Hochschar nicht selten vorkommendes,<br />

sehr schön gefiedertes Farnkraut u. a.<br />

Solche Pflanzen sind für Botaniker von sehr großem<br />

Interesse, sie sind es auch, welche von den Pflanzenkundigen<br />

gesucht und wohl verwahrt in der Sammelmappe<br />

als Lehrmittel für den Anschauungsunterricht<br />

oder zum Zwecke der Vervollständigung ihres Herbars<br />

mitgenommen werden. Leider müssen wir immer und<br />

immer die Wahrnehmung machen, dass mit wahrhaft<br />

blinder Wuth die Vernichtung der Gebirgsflora bewerkstelligt<br />

wird, so namentlich durch die berufsmäßigen<br />

„Wurzelgräber“. Wie die Maulwürfe wühlen<br />

sie in der Erde herum und so trifft man nicht selten<br />

eine ausgedehnte Fläche einen Erdhaufen an dem ändern;<br />

wo kurz vorher eine herrliche Vegetation zu sehen war,<br />

sieht man jetzt eine wahre Wüstenei. Alles wird<br />

schonungslos vernichtet und oft genug kann man die<br />

verwelkten, weggeworfenen Pflanzen oder Wurzelstöcke<br />

liegen sehen. — Die zahllosen Blumen, deren verschiedenartige<br />

Farben und Blüten gewiss von jedem<br />

Gebirgsfreunde bewundert werden, nehmen ab infolge<br />

dieses rücksichtslosen Verfahrens und es ist daher auch<br />

erklärlich, dass die Angaben berühmter Botaniker und<br />

Forscher in Beziehung auf das Vorkommen der Pflanze<br />

so manchmal den suchenden Sammler nicht recht befriedigen,<br />

denn die Pflanze wurde ausgerodet, demnach<br />

sie dort, wo sie früher häufig zu finden war, jetzt nur<br />

— 41 —<br />

http://rcin.org.pl<br />

höchst selten oder gar nicht mehr vorkommt. Wohl<br />

haben die Forst- und Gutsverwaltungen gegen ein solches<br />

verwüstendes Treiben Stellung genommen und das Ausgraben<br />

der Pflanzen und Wurzeln verboten; dennoch<br />

wäre es im culturellen Interesse sowie zur Erhaltung<br />

der Flora gewiss sehr wünschenswerth, diese Verbote<br />

zu verschärfen und deren Uebertretung g'ebührend zu<br />

ahnden, da es sich in den meisten Fällen nicht um<br />

eineif Erwerb, sondern bloß um einen Unfug handelt.<br />

Damit soll aber keineswegs gesagt sein, dass es einem<br />

Greise oder einem alten Mütterchen verwehrt werde,<br />

einige Kräuter und Wurzeln zu sammeln, um von deren<br />

kleinem Erlös ihr kümmerliches Dasein zu erleichtern;<br />

es möge nur jenen das Handwerk eingestellt werden,<br />

die aus tollem Uebermuthe ohne besonderen Grund das<br />

Vernichtungswerk betreiben.<br />

(Ornithologisches.) Unser Vereinsmitglied, der<br />

bekannte deutsche Ornithologe Paul Robert Kollibay,<br />

Rechtsanwalt in Neisse, beabsichtigt im Laufe dieses<br />

Sommers das mährisch-schlesische Gesenke ornitho-<br />

logisch zu durchforschen und seine Forschungs-Ergebnisse<br />

in dem von dem bekannten Gelehrten Victor<br />

Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen herausgegebenen<br />

„Ornithologischen Jahrbuche“ zu veröffentlichen. A. K.<br />

(Wegherstellung.) Das Fürst Liechtenstein’sche<br />

Forstamt Hannsdorf hat unterm 5. Juli 1. J. den Ausbau<br />

des projectirten Weges Kepernik-Fuhrmannstein<br />

gestattet.<br />

(l\eue Section.) In Grulich in Böhmen wird eine<br />

Section (die 23.) unseres Vereines gebildet werden.<br />

A. K.<br />

(Kartographisches.) Seitens des Generaldepots<br />

des k. u. k. militär-geographischen Institutes ging der<br />

Redaction unterm 27. Juni 1892 ein Schreiben zu, aus<br />

welchem wir Folgendes zur Kenntnis bringen: „Im<br />

Laufe des heurigen Frühjahres wurden, um den allgemeinen<br />

Wünschen der Herren Touristen und Naturfreunde<br />

zu entsprechen, sämmtliche in den österreichischen<br />

Alpenländern von den alpinen Vereinen durchgeführten<br />

Wegmarkir ungen und Schutzhüttenbauten im Cor-<br />

respondenzwege gesammelt und dieses über alle Erwartungen<br />

reichhaltige Material auf österreichische<br />

Generalstabskarten im Maßstabe 1 : 75.000 übertragen.<br />

Infolge des ungemeinen Anklanges, welche diese für<br />

Touristen so wichtige Neuerung gefunden, besteht die<br />

Absicht, auch die Einzeichnung der Wegmarkir ungen<br />

im Gebiete der mährisch-schlesischen Sudeten fortzusetzen,<br />

um auch in diesen Ländern den Touristen und<br />

Naturfreunden Gelegenheit zur leichteren Bereisung<br />

dieser bis jetzt leider viel zu wenig gewürdigten Gegenden<br />

zu bieten.“ Selbstverständlich wird man das<br />

Generaldepot bei der Durchführung seiner Absicht nach<br />

besten Kräften unterstützen, da die Durchführung der<br />

Absicht ja nur im Interesse des Vereines gelegen<br />

sein kann. A. K.<br />

(Hygienische Volksbühne.) Von unserem Ver-<br />

einsmitgliede Philo vom Walde, einem begeisterten<br />

Anhänger des Naturheilverfahrens, ist ein Band „Hy

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