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Verschiedene Mittheilungen.

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werden. Die Blätter d e s Fettkrautes werden von Hirten<br />

auch als Heilmittel bei Wunden an den Zitzen dei<br />

Melkkühe verwendet.<br />

Raschere und auffallendere Bewegungen, um ihrer<br />

Beute sich zu bemächtigen, führen die Sonnenthauge-<br />

wächse aus. Im Gesenke kommt der rundblättrige<br />

Sonnenthau bei Groß-Ullersdorf, im Moosebruch bei<br />

Reihwiesen, auf dem Rothenberg, im großen Kessel<br />

auf Moorboden vor. Die Blätter bilden eine grundständige<br />

Rosette. Sie sind langgestielt, kreisrundlich,<br />

wagrecht ausgebreitet und mit weinrothen, weichen<br />

Drüsenhaaren oder Wimpern besetzt. Diese sind am<br />

Blattrande am längsten und werden gegen die Mitte<br />

kürzer. Sie sind am Ende kolbenförmig verdickt, und<br />

diese Endköpfchen sind mit hellen Tröpfchen besetzt,<br />

die im Sonnenscheine wie Thautropfen glänzen. Diese<br />

Tröpfchen bestehen aus einer klebrigen, zähen Flüssigkeit,<br />

welche von der Pflanze ausgeschieden wird. Sobald<br />

ein kleines Insect an einem solchen Thautropfen<br />

hängen bleibt, krümmt sich die Wimper einwärts zur<br />

Blattseite, etwa zehn Minuten später beginnen auch die<br />

ändern, zunächst stehenden Wimpern sich dorthin zu<br />

beugen, dann die entfernteren, bis in einem Zeiträume<br />

von einer bis drei Stunden alle Wimpern zur Beute<br />

hingeneigt sind. So steuern mehrere Drüsen ihre Flüssigkeit<br />

zur Zersetzung des Thieres bei. Ist die Beute<br />

größer, so höhlt sich das Blatt in der Mitte löffelförmig<br />

aus, um den Saft aller Blattdrüsen zu sammeln. Wenn<br />

die Beute nach zwei oder mehreren Tagen aufgelöst<br />

und aufgesaugt ist, heben sich die Wimpern wieder<br />

empor und nehmen wieder ihre gewöhnliche Lage ein.<br />

Von den gefangenen Thieren sind dann nur mehr die<br />

härteren Theile übrig geblieben, alles andere ist verschwunden,<br />

auch die abgesonderte Flüssigkeit ist zurückgesaugt.<br />

Sind auch die erhaschten Thiere gewöhnlich<br />

nur kleine Mücken, so werden doch manchmal<br />

auch Fliegen, Ameisen, Käfer, kleine Schmetterlinge,<br />

selbst Libellen gefangen. Dann helfen aber auch mehrere<br />

Blätter zusammen, um den Fang festzuhalten. Diese<br />

Bewegungen sind merkwürdig und überraschend; die<br />

Pflanze erscheint uns dadurch wie ein beseeltes WTesen,<br />

das Empfindung und Willen hat und nach einem überlegten<br />

Plane handelt.<br />

<strong>Verschiedene</strong> <strong>Mittheilungen</strong>.<br />

— 39 —<br />

(flöhe Besuche.) Seine kais. und königliche<br />

Hoheit H err Erzherzog Eugen ist am 1. Juni d. J.<br />

zum Curgebrauche in Gräfenberg eingetroffen, woselbst I<br />

Hochderselbe im neuen Prießnitz’schen Curhause Wohnung<br />

nahm. Am 11. Juni fand über Anregung Sr. kais.<br />

Hoheit ein Ausflug auf die Hochschar zum Georgs­<br />

Schutzhause statt. Die Abfahrt von Freiwaldau nach<br />

Ramsau erfolgte um 1 Uhr mittelst Separatzuges. Die<br />

Betheiligung seitens der Freiwaldauer war eine ausserordentliche.<br />

Nach <strong>Mittheilungen</strong> von Seite des für den<br />

Ausflug gewählten Comités waren auf dem Separatzug<br />

297 Personen. Eine größere Anzahl Besucher waren<br />

überdies von Lindewiese und Spornhau aus bereits auf<br />

der Hochschar und kann die Anzahl der Theilnehmer<br />

mit mindestens 400 beziffert werden. Bei der ersten<br />

Markirungstafel in Ramsau wurde Se. kais. Hoheit vom<br />

Centralvorstande des Mähr.-schles. Sudeten - Gebirgs-<br />

Vereines erwartet. Nach einer kurzen Ansprache seitens<br />

des Vereinspräsidenten Herrn F. Klein übernahm derselbe<br />

die Führung Sr. kais. Hoheit und wurde die<br />

Hochschar in 13/4 Stunden erstiegen. Auf dem Wege<br />

zur Hochschar erkundigte sich der durchlauchtigste<br />

Herr wiederholt um die Gegend und um die Verhältnisse<br />

des Gebirgs-Vereines. In der Nähe des Schutzhauses<br />

angekommen, ertönten Böllerschüsse, vor dem<br />

Schutzhause war eine Triumphpforte aufgestellt, das<br />

Schutzhaus reich beflaggt und schön decorirt. Se. kais.<br />

Hoheit besichtigte sämmtliche Localitäten des Georgs­<br />

Schutzhauses und trug seinen Namen in die Gedenkbücher<br />

der Sectionen Freiwaldau, Olmütz, Jägerndorf<br />

und Troppau ein. Vom Freiwaldauer Zimmer aus sah<br />

der Herr Erzherzog dem munteren Treiben zu, das<br />

sich nun entfaltete. Den heiteren Weisen der Curcapelle<br />

folgten einige Lieder, und durch die ausserordentliche<br />

Liebenswürdigkeit Sr. kais. Hoheit hoch erfreut, war<br />

die Gesellschaft bald in der gehobensten Stimmung und<br />

die Fröhlichkeit unverkennbar auf dem Gesichte eines<br />

jeden der Theilnehmer zu lesen. Auch eine Moment-<br />

Photographie-Aufnahme wurde versucht. Vor dem Abmarsche<br />

sprach Se. kais. Hoheit dem Comité den Dank<br />

aus, worauf der Bezirkshauptmann Herr Dr. v. Marenzeller<br />

dem durchlauchtigsten Herrn im Namen der<br />

Gesellschaft für den hohen Besuch dankte. Um 7 Uhr<br />

abends erfolgte unter den Klängen der Musik und unter<br />

Böllerschüssen der Abmarsch nach Ramsau. Unterwegs<br />

wurden von der Gesellschaft fröhliche Lieder angestimmt<br />

und war es ein prächtiges Bild, die große Gesellschaft<br />

sich in den Serpentinen den Berg hinabschlängeln<br />

zu sehen. In Ramsau angekommen, bedankte<br />

sich Se. kais. Hoheit bei dem Vereinspräsidenten Herrn<br />

Klein in der schmeichelhaftesten Weise für den Empfang,<br />

die Decorirung und die Unterkunft im Georgs­<br />

Schutzhause, belobte die Bestrebungen des Gebirgs-<br />

Vereines und bezeichnete den Ausflug als sehr gelungen.<br />

Hierauf erfolgte die Rückfahrt nach Freiwaldau, woselbst<br />

der Zug um 10 Uhr auf dem durch elektrische<br />

Lichter erhellten Bahnhofe einlangte. Nach der Ankunft<br />

war Se. kais. Hoheit Gegenstand einer stürmischen<br />

Ovation, donnernde Hochrufe durchbrausten die Luft,<br />

während die Musik einen Tusch blies. Mit dem Bewusstsein,<br />

an einer schönen und fröhlichen Partie, theilge-<br />

nommen zu haben, trennte sich die Gesellschaft. —<br />

Am 18., 19. und 20. Juni weilte Seine fürstbischöfliche<br />

Gnaden der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr.<br />

Georg Kopp in unserer Stadt. Eine Abordnung unseres<br />

Vereines (Präsident Klein, Vicepräsident Kettner) hatte<br />

die Ehre, von Seiner fb. Gnaden empfangen zu werden.<br />

Ueber Einladung des Vereinspräsidenten stellte Seine<br />

fb. Gnaden den Besuch des Georgshauses huldvollst<br />

in baldige Aussicht.<br />

http://rcin.org.pl

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