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Verschiedene Mittheilungen.

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führung bringen lassen; — und nun ruhst Du weit ab<br />

von Deiner Heimat, weit ab von den Orten, die Dich<br />

in den Tagen des Glückes gesehen, schier vergessen<br />

in böhmischer Erde. Doch wohl nicht ganz. Das i<br />

freundliche Dittershof, Deine Schöpfung, wird immer<br />

an Dich, Du melodienfroher Künstler erinnern; und<br />

wenn endlich der Frühling wiederum Einkehr gehalten,<br />

wird vielleicht so mancher Wanderer, der seine Schritte j<br />

durch das liebliche Hammergrundthal lenkt, auch Dir<br />

einen Kranz freundlichen Gedenkens weihen.<br />

Der Hirtenstein bei Goldenstein.*)<br />

Durch die Querbahn Hannsdorf-Ziegenhals ist ein<br />

interessantes, zwischen dem Spieglitzer Schneeberg und<br />

dem Kepernik befindliches Gebiet der Sudeten erschlossen<br />

worden, ein Gebiet, welches ehedem von<br />

Touristen nur wenig besucht wurde.<br />

Ganz anders heute. Mit dem Eintritt der günstigen<br />

Jahreszeit hebt ein reges Touristenleben längs<br />

der genannten Bahnlinie an, und endigt erst im Spätherbste,<br />

wenn die Schwalben längst schon heimwärts<br />

gezogen sind.<br />

Zu kleineren Ausflügen ist aber auch die junge<br />

Bahn wie geschaffen. Abwechslungsreicher landschaftlicher<br />

Reiz kürzt die Fahrt auf der ganzen Strecke,<br />

und es kommt dabei der Charakter des Sudetenlandes<br />

vollauf zur Geltung. Ausflüge nach der Hochschar<br />

und dem Kepernik, anderseits nach dem Spieglitzer<br />

Schneeberg sind in den Sommermonaten auf der Tagesordnung<br />

der Touristen aus Nah und Fern, Namentlich<br />

übt die Hochschar seit dem Bestehen der Bahn und<br />

seit dem Bestand des comfortablen Schutzhauses eine<br />

ganz besondere Anziehungskraft auf die Touristenwelt<br />

aus.<br />

Eines stetig zunehmenden Besuches erfreut sich<br />

auch das an der Bahn pittoresk gelegene Bergstädtchen<br />

Goldenstein. Sein altes, auf einer mächtigen Felsenscholle<br />

sich ausbreitendes Schloss, die imposante Kirche,<br />

und die landschaftlich schöne Umgebung von Goldenstein<br />

erwecken das Interesse der Touristen. Alle jene,<br />

welche an ein Gebirgsstädtchen weiter keine Ansprüche<br />

stellen, werden mit einem Besuche Goldensteins zufrieden<br />

sein.<br />

Von den vielen anziehenden Punkten aus der<br />

Umgebung von Goldenstein sei hier einer sich besonders<br />

auszeichnenden Felsenpartie gedacht, nämlich des<br />

Hirtensteins.<br />

Wenn man mit der Bahn von Hannsdorf nach<br />

Goldenstein fährt, so präsentirt sich dem Reisenden bei<br />

der vor Goldenstein befindlichen Försterei Franzensthal<br />

rechter Hand eine Bergpartie mit einem großen<br />

herausragenden Felsblock, welch’ letzterer sofort an<br />

die Gestalt eines Hirten erinnert, und wenn man an<br />

diesem Bilde festhalten will, so lässt sich unschwer in<br />

den zerstreut umherliegenden kleineren Felsstücken die<br />

Heerde des Hirten vorstellen.<br />

Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet. D. Red.<br />

http://rcin.org.pl<br />

Das ist der sagenhafte Hirtenstein.<br />

Viele Beschauer wollen in den oberen Partieen<br />

des Hirtensteins den Kopf Napoleons I. mit dem historischen<br />

Hütchen erkennen, und es heißt daher der<br />

Felsen auch der Napoleonstein. Eine unweit des Felsens<br />

befindliche düstere Höhle gab der ganzen Felsenpartie<br />

den Namen Höhlenstein (auf den Karten Höllenstein).<br />

Von der Station Goldenstein ist der Hirtenstein<br />

auf einem Feldwege, dem sogenannten Kohlwege,<br />

welcher über den Gründer-Berg führt, in einer halben<br />

Stunde zu erreichen. Den Hirtenstein in der Nähe<br />

besehen, kann man sich in demselben weder die Gestalt<br />

eines Hirten, noch sonst eines Menschen vorstellen,<br />

und gehört dazu unbedingt eine gewisse Entfernung.<br />

Der Aufstieg zum Hirtenstein ist lohnend durch<br />

die herrliche Aussicht. Oestlich vom Hirtenstein blickt<br />

man in ein reizendes Thal, welches von dem vom Fuhrmannstein<br />

kommenden Rauschbordbach durcheilt wird.<br />

Einige zerstreut liegende Hütten, Colonie Neu-Golden-<br />

stein geheißen, eine Menge Steinhalden und Gruppen<br />

von Bäumen und Sträuchern, beleben diesen sonst<br />

stillen Thalwinkel. Jenseits des Thaies, in südlicher<br />

Richtung, breitet sich der Fichtelberg aus mit dem<br />

weithin sichtbarem Hirschenstein.<br />

Das in südlicher Richtung vom Hirtenstein aus<br />

sich ausbreitende Thal ist das Mittelbordbachthal. Der<br />

vom Kepernik kommende starke Mittelbordbach nimmt<br />

bei Franzensthal den Rauschbord auf, und belebt im<br />

Verein mit der Bezirksstraße und dem Schienenwege<br />

anmuthig das sich nach Hannsdorf ziehende Thal.<br />

Gegenüber der Försterei Franzensthal, also in westlicher<br />

Richtung vom Hirtenstein, präsentirt sich dem<br />

Beschauer eine mächtige Felsenwand, im Volksmunde<br />

der Uhustein geheißen, weil noch vor wenig Jahren<br />

daselbst der Uhu horstete. Ueber den Uhustein hinweg<br />

sieht man das ferne Spieglitzer Schneegebirge, während<br />

nördlich der Kunzen-Kamm und der Fichtlich sichtbar<br />

sind.<br />

Der Hirtenstein selbst besteht aus einem unreinen<br />

geschichteten Kalkstein, und es werden die Schichten<br />

aus Lagen von Glimmer und Hornblende gebildet.<br />

Die letzteren verwittern leichter und geben Anlass,<br />

dass der Felsen schichtenweise abbröckelt. Dieser Ver-<br />

witterungsprocess hat im Laufe der Zeiten die merkwürdige<br />

Gestaltung des Hirtensteins herbeigeführt.<br />

Die Sage*) jedoch belehrt uns in sinniger Weise<br />

eines Ändern. F. L.<br />

Die Schneeschuhe (Ski).<br />

Ueber die praktische Verwerthung der Schneeschuhe<br />

ließe sich eine große Erörterung anstellen; wir<br />

wollen, weil für unsere Leser von besonderem Interesse,<br />

nur einmal das Capitel über die Verwendung der Ski<br />

zur Ausübung der Jagd herausgreifen. Ist es doch<br />

wohl das edle Weidwerk gewesen, das das Ansehen<br />

’) Vgl. Altvftter Nr. 1 1890 „Die Eisenbahn von Hannsdorf<br />

naeh FreiWaldau“.

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