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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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1 ^ Studentische Verbindungen in<br />

!9. in Kiel und Königsberg sehend) <strong>der</strong> auch die früheren Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Pomerania beitraten. Die Vorsteher mieteten bei dein Burger und<br />

Kuchenbäcker Kampshcnkel (an <strong>der</strong> Ecke <strong>der</strong> Fisch- und Langen Straße) ein<br />

angemessenes ^otal, wo mau regelmäßig zusammenkam nnd für billiges<br />

Geld Speise und Trank erhielt. Wenn gememsamc Angelegenheiten zu<br />

besprechen waren, wurden Konvente abgehalten, auf denen die Borsteher<br />

Borschläge machten, über die durch Mehrheitsbeschluß entschieden wnrde.<br />

Bald aber entstanden Mißhelligtcitcn. Manche wollten sich den Mehr-<br />

heitsbeschlüssen nicht fugen, hielten den Einfluß <strong>der</strong> Vorsteher für zu<br />

mächtig und trennten sich wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Allgemeinheit, <strong>der</strong> vorgeworfen<br />

wnrdc, daß sie jeden neuankommendcn Studenten nötigte, zn ihr über-<br />

zutreteu, uud uicht dulde» wollte, daß cr sich nicht zu ihr hielt.<br />

Ostern IN^l war nun eine Anzahl, beson<strong>der</strong>s Berliner Studenten<br />

nach Grcifswald gekommen, die sich zum Teil mit deu Mißvergnügten<br />

vereinigten und am ^). Mai, förmlich aber erst ani 14. Iuui 1^21 die<br />

ciu halbes Jahr zuvor aufgelöste Pomerauia rctonstitnierten, die sofort mit<br />

den Berliner Landsmannschaften Thuringia, ^usatia, Pomerania uuo<br />

Marchia in Kartell trat. Es wurde das sehr geheim betrieben, so daß<br />

we<strong>der</strong> von dem Zwiespalt noch von <strong>der</strong> beabsichtigten Erneuerung <strong>der</strong><br />

Pomerania etwas ruchbar wurde. )loch im Mal konnte <strong>der</strong> Ncktor dein<br />

Königlichen Bevollmächtigten an <strong>der</strong> Berliner Universität Ober-Regierungs-<br />

rat Schulz dessen Anfrage, ob in Greifswalo Spuren emer Arminia o<strong>der</strong><br />

einer an<strong>der</strong>en Verbindung vorhanden seien, verneinen.<br />

Nachdem am 15). Mai <strong>der</strong> Ncktor Kanngießer sein Amt angetreten<br />

hatte, bemerkte er Studenten, die teils schwarz-rote, teils blau-weiße Bän<strong>der</strong><br />

im Knopfloche trugcu. Erkundigungen führten zuuächst zu keinem positiven<br />

Ergebnisse, man gab die auswcicheude Antwort, es seien Freundschafts-<br />

bän<strong>der</strong>. Schließlich gelang es dem Nektor aber doch, den ätud. ^ur. Hede-<br />

mann, <strong>der</strong> das schwarz-rotc Vano trug, zu einem Geständnisse zu bewegen.<br />

Er sagte aus, das Baud sei das Abzeichen <strong>der</strong> Arminia, <strong>der</strong> er in Berlin<br />

angehört habe. Über <strong>der</strong>en Zwecke und Grundsätze ließ er sich dahin aus,<br />

„sie stehe im Gegellsatze <strong>der</strong> Landsmannschaften, welche verdorben wären,<br />

nur für den Genuß, Sinucsvcrguügeu uud Wollust lebten uud sich den<br />

Studien höchstens zum Broterwerb widmete», dahingegen die Anhänger <strong>der</strong><br />

Arminia sich gegen Ausschweifnugen zu bewahren, reineu wissenschaftlichen<br />

Gelst, Sinn und Gemüt für alles Edle und Gute zu eutwickeln und den<br />

Zweck des akademischen Vebeus mit Ernst und Eifer wirklich zu erreichen<br />

strebten."<br />

Der Rektor bewog Hedemann und seine Freunde zur Anlegung des<br />

Bandes, ebenso anch die Träger blan-weißer Bän<strong>der</strong>. Alle versicherten, daß<br />

^Fabricius, a. a. O.. S. 322 und 324.

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