Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

is zur Mitte des 19. Jahrhunderts. 5N
bestehenden Kriegszustand hingewiesen, wobei sich die Studenten als getrene
schwedische Untertanen erzeigen, ein Beweis dafür, oasi die ^>,'il>w8 l-lpl-nnmil?:».
wobl zum guten Teile aus Schwedisch-Pommern bestand, l^reifswald war
damals von deu Kriegsstllrnle« uoch verschont geblieben,') nnd der schwedische
Feldmarschali Otto von Kömgsmarä hatte am ^. Januar 1«;?tt bei
Warksow auf Nügcu die vereinigten Kaiserlichen, Dänischen, Mimsterscheu
nnd Brandenbnrgischen Kriegsvölker aufs Haupt geschlagen.'^ Die Deutsche
Genossenschaft hatte zwar durch die Kriegswirren eine kleine Eiubuste au
Mitgliedern erlitten, welche die Kriegsfurcht oder der Wuusch. audcre
Gegenden kennen zu lcrncu, fortgetrieben hatte, doch fehlte es nicht an
jungem einheimischen und auswärtigen Nachwüchse. Es wird dann auf
den hohen erzieherischen Wert des durch eine Verbindung^) ausgeübten
Zwanges hingewiesen, fnr diejenigen, welche dem Schnl^wange entronnen, die
freie akademische ^nft atmen uud leicht über die Stränge schlagen/) Endlich
wird noch besonders betont, daß die Vereinigung keinesfalls deu der
akademischen Behörde schuldigen Gehorsam nnd die akademischen Gesetze
verletzen wolle, vielmehr ihren Mitgliedern dessen Bezeugung und deren
Befolgung zur strengsten Pflicht mache. Ihr Zweck soll allein seiu die
Einigung der aus den verschiedensten Gegenden ili die Mllscnstadt Greifswald
zusammenströmenden Studenten zu gemeinschaftlicher Arbeit nnd die gemein-
same Vertretung studentischer Interessen. Kit imkiz unn. i»»o„8 et
in uilo ool-pars spiritu», ^usm llutri^ viri,13, Kcmo5ta5; et
Das war wohl auch der Wahlspruch der Deutschen Genossenschaft.
Der erste aus 15> Ftz bestehende Abschnitt handelt voll den Leitern
der Verbindung, den Senioren. Es sind deren zwei, von denen der eine
ein Einheimischer, silurici«», 0. h. ans Greifswald oder wenigstens aus
Schwedisch Pommern, der andere ein Auswärtiger seiu soll. Sie stehen im
Nange gleich, wechseln aber in der Führung der Geschäfte monatlich ab.
Die Senioren allein berufen die MitgUeoer-Verjauunlungen, den Konvent,
nur im Falle eines ernsteren Konflikts der Mitglieder mit ocu Senioren oder,
wenn gegell einen Perwandten eines Seniors cillzmchreiteu ist, darf das au
Jahren älteste Mitglied die Versammluug berufen. Kleinere Angelegen-
hetten können die Senioren selbständig unter Hill,>il,^cliuilg zweier durch
Ansehen und Einsicht hervorragender Mitglieder erledigen. Bei wichtigen
Sachen soll dagegen der Konvent entscheiden. Auf deu allgcmeiueu
') Erst im Juli 1tt78 erschien der (Yroke Kurfürst vor den Toren
2) Vergl. Gesterdmn, Pomm. Ma^azul li, L. 1'»0st'.
2) Ncbeu äocier^ä komllicn noch die ^czeichllllngen oojle^ium,
8, vi »lo, 80(Iuliuum vor, nicht aber das odwse n^l io.
^ Ähnlich wird m dell Slantten der Universität die Notwendigkeit der Teposilioll
begründet.