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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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83 Studentische Verbindungen in <strong>Greifswald</strong><br />

geballert, denn bald drang etwas davon zu den Ohren <strong>der</strong> ttniversitätsbehöidcn,<br />

welche die ckr6ctDr63 zitierten, aus <strong>der</strong>en Aussagen allein wir<br />

über die Entstehung und Einrichtung dieser Verbindung etwas wissen.<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> Untersuchung war das Mandat vom 5). Juli N)4l,<br />

das in geharnischten, mit bitterer Ironie gcmiichten Worten die Berbiudung<br />

bei Strafe <strong>der</strong> Nelegation verbot und, wie es scheint, mit durchgreifendem<br />

Erfolge, da uns weiterhin keine Spur von dieser ro8r)u!)Iiu. o<strong>der</strong> kocier:^<br />

begegnet, von <strong>der</strong> auch die Matrikel o<strong>der</strong> die Dckanatsbncher keinerlei<br />

Noliz genommen haben.<br />

Etwas an<strong>der</strong>s wurde es, als Grcifswalo U'>4N an die Krone<br />

Schweden gefallen war. Und uun tritt uns hier eine höchst erfreuliche<br />

Erscheinung entgegen. Während im benachbarten Nostock die ^andsmanuschattcu<br />

uus cm deutliches Abbild <strong>der</strong> Zerrissenheit uusercs deutscheu<br />

Vaterlandes boten — wir fanden dort Westfalen, Märler, Pommern,<br />

Holsteiuer, Schlcsier, Misno-Thüriugcr, Orauuschweig-Vunedurger,<br />

Preußeu, Friesen, Mecklenburger, ia sogar eme beson<strong>der</strong>e<br />

Nostockische Natioll —, waren die deutschen Studenten m Grcifswald, wie<br />

im Mittelalter die Dentschen in Paris, Bologna usw., sich ihres Deutschtums<br />

bcwusu uuo grüudctcu eme Deutsche Nation ueben <strong>der</strong> uns zuerst Ittdi<br />

begeguendcn schwedischen Nation. Wir dürfen wohl mit Sicherheit<br />

annehnlen, daß es sich hier um eme deutsch.natioliale Strömung in <strong>der</strong><br />

Studentenschaft handelte, in gewissem (Negeusave zu <strong>der</strong> Proscssorenschaft,<br />

die sich mit dem Übergänge an die neue Herrschaft leicht abfand, ja wohl<br />

gar zu Schweden geradezu hingezogen suhlte.<br />

Ehe wir uns näher mit diesen beiden Nationen beschäftigen, müssen<br />

wir bei <strong>der</strong> Frequenz <strong>der</strong> Universität uud besou<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Nationalität<br />

<strong>der</strong> Studierenden eilten Augenblick verweilen, wobei ich mich auf die lel.ueu<br />

Jahrzehnte pommcrscher Selbständigkeit, die Iutcrims'-Negieruug uud die<br />

Zeit bis zum Frieden von St. Germain beschränke.<br />

Die Einwirkung <strong>der</strong> polnischen Ereignisse jenes bewegten Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

auf den Zufluß <strong>der</strong> Stuoicreudeu nach (Grcifswald ist aus den Zahle» <strong>der</strong><br />

dort Immatrikulierten klar ersichtlich. Wurden 1622/^3 und 1023 L4<br />

noch 130 uud litt iuskribicrt, so sank die Zahl am Ende des Jahrzehnts,<br />

als die Kaiserlichen in Vorpommern hausten, auf 15 (1027 2A), 17<br />

(l629/2'.y und 3u (1029/30). Als ruhigere Zeiten eintraten, stieg sie<br />

Mim <strong>der</strong> 30er Jahre ans l3l> (1034/35>>, 57 (1635'3

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