Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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30 Pommerns Verhältnis zum Echmalkaldilchen Bunde.<br />
nnd Kngeln usw.') Der pommersche Kriegsrat Rüdiger Massow war<br />
wie<strong>der</strong> nnr befugt/) vorbehaltlich <strong>der</strong> späteren Bestätigung <strong>der</strong> Herzöge den<br />
betreffenden Beiträgen, die auf PommelN fielen, zuzustimmen/) Denn so<br />
hallen ihn die Herzöge instruiert, falls man blos Mittel und Wege znr<br />
Sicherstclluna. <strong>der</strong> Protestanten erörtere, ohne wirkliche Leistungen auf-<br />
zuerlegen, möge er auf Wege sinnen helfen, wie dies Ziel am besten zu<br />
erreichen sei, im an<strong>der</strong>en ^alle solle er znvor stets an sie berichten. Hatte<br />
<strong>der</strong> Knnürst gehofft, es würde <strong>der</strong> pommersche Vertreter endlich eine <strong>der</strong><br />
Erhöhung <strong>der</strong> Buudcsbeiträge zustimmende Erklärung abgeben, so sah er<br />
sich blttcr getäuicht. Es nutzte uichts, daß er ihnen drohte, im Falle sie<br />
in einen Krieg geraten sollten, würde <strong>der</strong> Bund Gleiches mit Gleichem<br />
erwi<strong>der</strong>n nnd ihnen schwerlich Hülfe über die 6 einfachen o<strong>der</strong> A gedoppelten<br />
Monate hmans gewähren, da sie sich so hartnäckig nnd engherzig in <strong>der</strong><br />
Darbriuguug vou Geldmitteln für den Vnnd zeigten; es hatte nicht einmal<br />
Eindruck auf sie gemacht, daß <strong>der</strong> Bund sie in <strong>der</strong> Klage des Abtes von<br />
Alten-Kamp trcnlich zu unterstützen und das Neichskammergericht auch in<br />
dieser als in einer zu Ncligioussachen gehörigen Angelegenheit als inkompetent<br />
zu erkläre» bereit war/) Sie feien, so ließen die Herzöge dein Kurfürsten<br />
anzeigen, nicht fähig, die Bürden <strong>der</strong> erhöhten Aulagcu zu tragen; anch<br />
habc die Landschaft, die ihnen schon wegen des Beitritts zum Blinde hart<br />
zugesetzt habc, sich mit voller Entschiedenheit gegen eine Erhöhung <strong>der</strong><br />
Anlage ausgesprochen.5)<br />
Den in Eobnrg gesantcn Beschlüssen kamen die Herzöge ebenso saum-<br />
selig nach als den früheren. Am 3l. Ottober mußte ihnen Johann<br />
Friedrich einen geharnischten Brief zngchen lassen. Er crmahnte sie darin<br />
dringend, sich dem Eobnrger Abschiede gemäß zu verhalteu, sich wenigstens<br />
wfon dem Boten gegennbcr zn äußern, ob sie jene Beschlüsse annähmen.<br />
Die Wohlfahrt nnd das Gedeihen des Bundes beruhe darauf, so hielt er<br />
ihnen vor, daß die Bnndcsbeschlusse von jedem Mitgliede strikt befolgt<br />
würden. Er bat fic, bei den Ständen noch einmal die Erhöhung <strong>der</strong><br />
Bcitragslillnme zn betreiben/) Aber was <strong>der</strong> Kurfürst durch gütliche Ver-<br />
handlungen nicht hatte erreichen lönncn, das vermochte er auch durch Ernst<br />
und Drohungen nicht durchzusetzen. Sie tonnten nicht in die Coburgische<br />
Handlnng willigen, so gaben fic Bescheid, da sie zu hoch belastet seien und<br />
') St. Arch. ?. I, Tit. 1, Nr. 2, toi. 587-620.<br />
2) Wolg. Arch. Tit. III, Nr. 26, tol. ^.<br />
') In <strong>der</strong> mansselhaften Vevollmäci'tissunss des Gesandten standen die pommerlchen<br />
Herzoge zwar nicht allein da. St. Arck. ?. I, Tit. 1, Nr. 2, tul. 6l9.<br />
') >-l. Avch. ?. 1, Tit. 1, Nr. 2, sol. 583-586. Wolg. Arck. Tit. III, Nr. 7,<br />
sol. 243-246.<br />
") St. Arch. ?. I, Tit. 1, Nr. 2, sol. 645-650.<br />
«) sbenda, tal. 657 f.