Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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abgenommen, so dak eine Bemerkung von Hanvtmann in seinem Anche<br />
„das Wappenrecht" l^' an Berecktignna. gcwiullt: daß in dem Kampfe<br />
ttm das Dasein von dem Adel manchmal Bauerngüter in Erbpackt ge^<br />
nommen wnrden. Wie dem anch fel: es besteht die merkwürdige Tatsache,<br />
daß fast gleichzeitig mit dem Aussterben <strong>der</strong> v. Völtzkow anf Völtztow<br />
ziemlich in <strong>der</strong> Nahe, in Tempelbnrg nnd Umgegend, bürgerliche FreischulM<br />
des Namens Völykow zuerst geschichtlich beglaubigt werden.<br />
Die ganze .Herrschast Drahmu mit Tempelburg wurde uach fast<br />
dreihnn<strong>der</strong>tjährigcm Besitze von <strong>der</strong> Krone Polen lm Jahre U>5)7 an den<br />
großen Kurfürsten verpfändet und nie wie<strong>der</strong> eingelöst. Der fast noch un-<br />
bebaute Bodcu konnte <strong>der</strong> Eutwicklung des Freischulzentnms nur günstig<br />
sein. War doch <strong>der</strong> Schulze nur ein Führer <strong>der</strong> aus Freien bestehenden<br />
Kolonisten in den zn besiedelnden Vän<strong>der</strong>eien. Sollte dort ein Dorf an-<br />
gelegt werden, so übergab <strong>der</strong> Herr des Bodens du- zur Besudelung be-<br />
stimmte Fläche einem Unternehmer zur Zerstückelung in einzelne Hnfcn.<br />
Letzterer erhielt nicht nnr das doppelte Kolonistcnland, son<strong>der</strong>n anch gewisse<br />
Freiheiten von Abgaben und mancherlei Gerechtigkeiten. Erhielt <strong>der</strong> Unter-<br />
nehmer das ^and mit Gerechtsamen zn eigen, so hies; er Freischlage.<br />
Kleidete sich aber die Begabung in die Form des Vehnrcchtcs, so entstand<br />
ein Schnlzenlctm. Mit dem Besitz vererbte sich ein jedes Schulzcnamt.<br />
In <strong>der</strong> Aufschrift auf <strong>der</strong> nach dem q^onen Brande <strong>der</strong> Stadt Tempclbnrg<br />
am 6. Inni 16M vollendeten mittleren Kirchenglocke ist auch <strong>der</strong> Name<br />
des Amtslchreibers von Draheim, Georg Bolkko enthalten. Zu welcher<br />
Familie dieser Völtzko geHort hat, ist nicht mehr festzustellen, auch uicltt.<br />
ob er eine Hochschule bejucht hat. Zu Nostock wurde im Mai 1s>71<br />
(^eni-ssi'uk ^u1t?3tlc0n (-^l-i^n^i^ als Stndent eingeschrieben und zn<br />
Frankfurt 15l)d (^6s>rssiu5i V^ilt^^i-n^ ^Iceu^ur^ONZis.<br />
Den ersten Schulzen Völtzkow treffen wir am ä3. Dezember N>3l<br />
zu Döberitz gelegentlich einer Bestätignng <strong>der</strong> Schulzen <strong>der</strong> ötarostei<br />
Drahcim durch den König Vladislans von Polen. Die Urkuude nenut<br />
den Schulzen in Töberitz Iohau Felska. Die Pflichten <strong>der</strong> Dorfschulzen<br />
bestehen iu einem jährlichen Zinse au das Schlos? uud in Zeitell <strong>der</strong> Not<br />
in einem Wachtdienst mit je einer Flinte auf dem Schlosse o<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />
Grenze. Iu betreff ihrer Gerechtigkeiten heißt es: „Dieße schultzeu loßen<br />
Wir bey ihrer schuldickeit vndt loßen sie anch bey ihrer freyhcit: was sie<br />
von uhr olter Herr vndt von longen Zeiten gehobt undt ihueu dinlich ist.<br />
Abson<strong>der</strong>lich von ihren Eigen körne vor ihr hanß birre breuuen, auch ihre<br />
schwein freye mäste zn hoben" (Geh. Staatsarch. General-Direktorillm<br />
Pommern Amt Draheim Ttt. XI.IV, tt?ct. :z, Nr. 10).<br />
In einem polnisch geschriebenen Invelltar <strong>der</strong> Starostei Draheim wird<br />
über das Dorf Döberik gesagt: ^öltzko gibt für das Schulzenamt 5>l) Flor/'<br />
Daneben zahlte ein an<strong>der</strong>er im Oorfc die Hälfte mit 25 Fl. (St.-A. li. 4, u. 11).