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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Pommerns Verhältnis znm Sckmalkaldischen Bnnde. 27<br />

Schmalkaldischen Bunde, die nach dieser Zeit das Evangelium angenommen<br />

hatten. Diesem Begehren des kaiserlichen Orators setzten die Protestanten<br />

einen energischen Wi<strong>der</strong>stand entgegen, nm so eiumntiger, als im Mai des<br />

vorigen Jahres die Gegensätze zwischen den Lutheranern und den zur Lehre<br />

Zwinglis hinneigenden Oberdeutschen in <strong>der</strong> Wittenbergs Koukordic aus-<br />

geglichen waren. In die erregten Debatten, die sich über die vermessenen<br />

For<strong>der</strong>ungen Helds entspannen, griffen auch die Pommern ein;') ihre<br />

Darlegungen bekundeten ein volles Verständnis für die Aufgaben des<br />

Augenblicks und ein inniges Einvernehmen mil den Religiousucrwandten,<br />

wie denn überhaupt auf diesem Bundestage das Verhalten Plnlwvs, <strong>der</strong><br />

jetzt aller hin<strong>der</strong>nden Bccmflnssnng seitens Barnims ledig war, dem entsprach,<br />

was man von einem treuen Ällndesmitgliede erwarten iolllc/l Dcr<br />

Schmalkaldische Bundestag vom Jahre !.',.'!? stellt einen Lichtpunkt im<br />

Verhältnis Pommerns zum Bunde dar. Es sei zweckmäßig, so war in<br />

dem pommerscheu Gutachten ausgeführt, deu Kaiser au die frühereu Reichs-<br />

abschiede zu erinueru, kraft <strong>der</strong>en dcr religiöse Zwiespalt durch eiu freies<br />

Generalkouzil in deutscher Nation geschlichtet werden sollte, und ihn zu<br />

ersuchen, seineu Einfluß bei dem Papste aufzubictcu, daß er den Ort des<br />

Konzils iu deutsches Vand verrücke; und zwar solle diese Ansnchung so bald<br />

wie möglich, jedenfalls vor dem für den Anfang des Konzils festgesetzten<br />

Tage geschehen. Falls mau hiermit keiueu Erfolg habe, solle man sich<br />

weigern, das Konzil zu beschicken. Einer etwaigen Verfolgung durch<br />

das Neichskammevgericht solle mau durch Berufung auf ein Hiatioualkonzil<br />

begegnen, und es sei schon jetzt zu bedenken, wie einer Erekution Wi<strong>der</strong>stand<br />

zu leisten sei. Den Bemühungen <strong>der</strong> Päpstlichen, unter den Evangelischen<br />

Zwietracht zu erwecken, solle mau durch festereu Zusammenschluß jedeu<br />

Erfolg vereiteln.2) Da unter den Protestanten durchweg, dieseu Darlegungen<br />

entsprechend, <strong>der</strong> feste Wille herrschte, den evangelischen Standpunkt nicht<br />

preiszugeben, wurden alle Anträge Helds mit Benimmthnt abgewiesen<br />

Ebensowenig Erfolg hatte die For<strong>der</strong>ung Ferdinands, ihm gegen dte<br />

Türken Beistand zu gewähren. Man erklärte ihm, aus den drohenden<br />

Worten Helds gehe eine kriegerische Absicht <strong>der</strong> Katholiken hervor; ohne<br />

die Gewißheit des Friedens aber sei ihnen die Hulfc wl<strong>der</strong> den Türken<br />

„beschwerlich"/)<br />

1) Meurer, Der Tag zu Schmalkalden und die schmnlkaldischen Artikel.<br />

Leipzig 1ttt7. S. 35, vergl. auch ^. 109.<br />

2» Philipp weiaette siäi. den päpstlichen Legaten, den Bischof von Acqui, <strong>der</strong><br />

die evangelischen Fürsten einzeln angehen und sich günstig stimmen wollte, überhaupt<br />

zn empfangen. Reisebericht des Notars Ettenius, Historisches Taschenbuch 18^!), ^. 526.<br />

2) Wolg. Arch. Tit. III, Nr. 7, toi. 14-18. St. Arch. ?. !, Tit. 1, Nr. 2,<br />

kol. 492-498.<br />

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