Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Pommerns Verhältnis zum Schmalkaldiscken Bnnde. ^><br />
eines Nbkontlnens erschienen. Doch verpfändete Philipp sein Wort, zur<br />
nächsten Sitzung des Bnndrs zn Sclimallalden entwe<strong>der</strong> persönlich zil<br />
erscheinen o<strong>der</strong> doch hinreichend bevollmächtigte Näte zu senden, nm die<br />
leidige Angelegenheit ans <strong>der</strong> Welt zn schaffen.')<br />
Wenn wir das eben geschil<strong>der</strong>te Verhalten <strong>der</strong> herzöge betrachten,<br />
scheint es nns zn einem harten Urteil zn berechtigen. Es ist zwar<br />
bekannt, das; anch an<strong>der</strong>e Stände in <strong>der</strong> Oeicluckuug <strong>der</strong> Vulldestage nicht<br />
rege waren, dass die Gesandten mit uugeuügeudcr Vollmacht zn versehen,<br />
ein beliebtes Mittel war, nm sich gegell Eingehung unliebsamer Ver-<br />
pflichtungen zn schützen, daß in späterer Zeit, namentlich als sich <strong>der</strong> Vuud<br />
infolge <strong>der</strong> brannschweigischen Irrung scholl gelockert hatte, viele Mitglie<strong>der</strong><br />
mit ihren Anlagen rückständig blieben.^) Aber sommern scheint doch alle<br />
an<strong>der</strong>en Vnudesglic<strong>der</strong> im Wi<strong>der</strong>streben gegcu alle wirtlichen Opfer zum<br />
Bestell <strong>der</strong> Gesamtheit übertroffen zu haben; man möchte fast sagen, es<br />
machte die ablehnende Halmng dem Buude gegenüber zum integrierenden<br />
Bestandteil seiner Politik. Wie die Herzöge uicht etwa das lautere Strebeu,<br />
mit den Neligiousverwaudteu iu einem intimen Eolidaritätsverhältnme zu<br />
stehen, son<strong>der</strong>n die Not, die Absicht, beim Bunde Schutz gegen die Angriffe<br />
des Neichstammergerichls zu suchen, in den Buud geführt hatte, so waren<br />
sie auch nach ihrem Eintritt in den Bnnd weit davon entfernt, lebendigen<br />
Anteil an seinen Geschicken zn nehmen nnd nützliche Glie<strong>der</strong> desselben zn sein.<br />
Es ist ein charakteristisches Zeichen für die Doppelzüngigkeit Barnims,<br />
daß er Philipp wi<strong>der</strong>riet, in eigener Person den auf Aufaug Februar 1.^'>7<br />
angesetzten Tag von Tchmalkalden zu besuchen, da dort die Eutscheiduug<br />
über die Höhe ihrer Anschläge sowie an<strong>der</strong>e wichtige Sachen fallen würde.<br />
Er besorgte offenbar, Philipp werde sich zn bestimmten Erklärungen bewegen<br />
lasseu, während Gesandte dadurch, daß sie wie auf dem Magdeburger Tage<br />
Mangel an genügen<strong>der</strong> Instruktion uud Vollmacht vorschützteu, die Eut-<br />
scheiduug in die sterne rücken könnten.^)<br />
Ein solcher Grad von Unlanterkeit war denn doch nicht nach dem<br />
Sinne Philipps, <strong>der</strong> offenbar eine selbstlose Hingabe an den Schmalkaldischen<br />
Bund gern bewiesen hätte, aber mit seinen Bestrebungen gegenüber dem<br />
') St. Arch. ?. I, Tit. l, Nr. 2, lol 266 f. Volg. Arch. Tit. IIl,Nr 5, f»!. 158 ff.<br />
2) Aus diesen Gründen trna.cn sich später Sachsen uud Hessen einige Male<br />
ernstlich mit <strong>der</strong> Absicht, dtc Hanplmnnnschasl nie<strong>der</strong>zulegen, vergi E gel Hanf ll<br />
S. 36? f.<br />
') St. Arck. ?. I, Tit. 1. Nr. 2, toi 269-271. Freilich führte er auch an<strong>der</strong>e<br />
Gründe gegen eine persönliche Vertretung an, so den, dah in diesem galle eine große<br />
Prachtentsaltung nötig sci, da sie in großem Ansehen stünden. Im (Grunde jedoch<br />
fürchtete er, daß Philipp dem Bunde Zugeständnisse machen würde. Er war stets<br />
dagegen, daß dieser außer ^mdcy ging; uergl. St. Arch. ?. I, Tit. 1, Nr. 3, tol 5^3.