Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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24 Pommerns Verhältnis znm Schmalkaldischen Bunde.<br />
Anfang September l5Zss kamen die Näte bei<strong>der</strong> Staaten in Magde-<br />
burg zusammen, um über das Stimmenverhältnis und die Höhe des<br />
Anschlages <strong>der</strong> pommerschcn Herzöge Vereinbarungen zu treffen. Als Ver-<br />
treter <strong>der</strong> Herzöge waren Georg von Ebcrstcin nnd Bartholomäus Schwade<br />
erschienen, während Iost voll Dewik, <strong>der</strong> auch bevollmächtigt wordeu war,')<br />
wegen Krankheit hatte umkehren müssen: <strong>der</strong> Kurfürst hatte seinen Hof-<br />
meister Christoph Groß und Hans von Pack als Vertreter gesandt. Betreffs<br />
<strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Veitragssnmme kam man bald übrrein. Die Kurfürstlicheu<br />
ließen es sich gefallen, daß Pommern so hoch wie Württemberg, das heistt<br />
zu 1l)0W Muloen, veranschlagt wurde; doch legten die Pommern großes<br />
(Gewicht darauf, die Anlage bis zum Zeitpunkte des wirklichen Krieges im<br />
valide zu behalten, natürlich um, falls sie sie überhaupt nie<strong>der</strong>legten, zu<br />
je<strong>der</strong> Zeit frei darüber verfügen zu können. Die saäisischeu Gesandten<br />
dagegen bestanden auf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>legung des Geldes in Torgnu. Als man<br />
hin und her debattierte, wurde schließlich offenbar, daß alle Verhandlungen<br />
unnütz waren; denn es stellte sich heraus, daß die Herzöge ihre Gesandten,<br />
wiewohl es <strong>der</strong> Knrfürst ihnen schon vorher ausdrücklich aus Herz gelegt<br />
halte, nicht mit geuügeuoer Vollmacht verschen hatten/) So endigte diese<br />
Zusammenkunft, <strong>der</strong>en Zustandekommen so viel Mühe und Zeit gekostet<br />
hatte, durch die Schuld <strong>der</strong> Herzöge mit einem negativen Resultate; ent-<br />
rüstet tadelte sie <strong>der</strong> Kurfürst wegen dieses Verfahrens/)<br />
Ebensowellig führten Verhandlungen, die in näckster Zeit über die<br />
streitigen Punkte gepflogen wurden, zum Ziele; allen Auffor<strong>der</strong>ungen, ihren<br />
Aundcsuflichten nachzukommen, standen sie verneinend gegenüber. Auch <strong>der</strong><br />
Tag zu Schmalkalden ('^9. September !53l») schaffte leine Abhülfe. Es<br />
werde doch auch an<strong>der</strong>en Einigungsverwandteu, nämlich Hessen und<br />
Württemberg, gestattet, ihre Alllage im ^ande zu behalten, so klagten die<br />
Pommern, während es ihnen am meisten not tue, da sie, fern vom Mittel-<br />
punkte des Reiches, stets <strong>der</strong> Gefahr ausgesetzt seien, von feindlichen Nach-<br />
barn angegriffen zu werden/) Zwar versprachen sie, sich dem Urteile des<br />
Bnndes hinsichtlich <strong>der</strong> Höhe ihrer Alllage zu unterwerfen/) aber es war<br />
vorauszusehen, daß sie sich daran nicht halten würden, wenn ihnen die<br />
Leistungen, die ihnen <strong>der</strong> Spruch des Bundes anferlegen würde, etwa zu<br />
hoch zu sein schienen. Mit eben dieser wellig bindenden allgemeinen<br />
Erklärung fertigten sie auch die Gesandten des Kurfürsten, Hans Pack und<br />
Aomlls Spiegel, ab, die in Pommern zur beschleunigten Herbeiführung<br />
') St Arch. ?. I, Tit. 1, Nr. 2, fol. 23t.<br />
') stbcnda, toi. 237. Wolfl Arch. Ttt. III, Nr. 5, fai. 164 ff.<br />
', Et. .'lrch. ?. 1. Tit. 1, Nr 2, tol 240 -243 Gola. Arai. Tit. Ili, Nr. 5.<br />
iol. INtt 171.<br />
^ St. Arch. ?. I, Tit. 1, Nr. 2, f