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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Is) Pommerns Verhältnis zum Schmalkaldischen Bunde.<br />

Abgesehen davon, das; schon nach dem bisher Erzählten die Art ihrer<br />

Beweggründe temem Zweifel unterliegt, kann nns ihr Verhalten in<br />

kommenden Prüflingen, <strong>der</strong> Grad des Interesses, das sie an den das<br />

Bündnis angehenden fragen zeigen, den Schlnsscl znr Beantwortung dieser<br />

Frage geben.<br />

Allerdings sind wir da in <strong>der</strong> Lage, in <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong> Herzöge Züge<br />

wahrzunehmen, welche ihre Handlungsweise nicht in günstigem Richte er-<br />

scheinen lassen, die uns zwingen, bei ihnen nnr Motive des Eigennutzes<br />

für ihren Eintritt in den Bund anzunehmen: ängstliche Zurückhaltung bei<br />

Angelegenheiten, die den Bund und damit sie selbst in kriegerische Ver-<br />

wittlullgcn stürzen können, ein unwürdiges Feilschen um die Höhe <strong>der</strong><br />

Buudcsbeiträge uud verspätete Eiulicferuug <strong>der</strong>selben, nachlässige Beschickung<br />

<strong>der</strong> Bundestage.<br />

Ihre Unznvcrlässigkeit trat schon in nächster Zeit deutlich in Er-<br />

scheinung. Auf dem Bundestage, <strong>der</strong> ans Ende April (15Ali) nach Frank-<br />

furt a. M. berufeu wurde, sollte ihre defiuitive Anfuahme erfolgen, sollten<br />

die Pflichten, die sie künftig gegenüber dem Bunde zu erfüllen hatten,<br />

statuiert werden, und es lag naturgemäß im eigensten Vorteil <strong>der</strong> Herzöge,<br />

sich durch fähige Unterhändler vertreten zu lassen o<strong>der</strong> selbst zu erscheiueu.<br />

um ihre Interessen genügend wahrzunehmen. Der Kurfürst selbst ver-<br />

säumte nicht, ihnen in Anbetracht dessen, daß dies ihre erste Tagefahrt sei,<br />

dringend aus Herz zu legen, sich im Falle <strong>der</strong> Unmöglichkeit, in eigener<br />

Person die Versammlung zu besuchen, vou einer stattlichen Gesandtschaft<br />

vertreten zu lassen.') Aber alle Mahnungen fruchteteu nichts: die Herzöge<br />

erklärten, we<strong>der</strong> selbst kommen, noch ihre Nate schicken zu können, da sie<br />

die Vadnng zu spät erhalten hätten-, sie seien nicht in <strong>der</strong> ^age, so schnell<br />

Gesandte abznordnen, znmal alle Mte des Osterfestes wegen beurlaubt<br />

seien; auch sei zur Zeit Baruim mit seinem Hoflager so weit von dem<br />

Philipps eutfcrut, das; beide sich nicht iu so kurzer Zeit verstäudigen<br />

könnten^)<br />

War wirklich die Nichtbeschickung des Frankfurter Bundestages allein<br />

dem Umstände zuzuschreibeu, daß sie die Laduug zu spät erhalteu hatteu?')<br />

Jener Brief <strong>der</strong> Herzöge, in dem sie die Unmöglichkeit erklärten, fich ver-<br />

treten zu lassen, ist vom 9. April datiert. Und da zn erwarten war, daß<br />

die Beratuugen in Fraukfurt geraume Zeit in Anspruch nehmen würden<br />

— sie dauerten tatsächlich bis zum 11. Mai — hätten die Gesandten<br />

') St. Arch. ?. I, Tit. 1, Nr. 2, fol. 293-296.<br />

') St. Arch. ?. I. Tit. 1. Nr. 2. fol. 297-300. Vgl. Pol. Korresp. <strong>der</strong> Stadt<br />

Strasburg II, S. 359.<br />

Zwar blieb hinterher Johann Friedrich nichts übrig, als diese Entschuldigung<br />

Sl. Arch. l^. l, Tit. 1, Nr. 5 toi. 20>4.

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