Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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gerade die Farbe das Mittel, dem Kircheraume mit verhältnismäßig geringem
Kostenanswandc ein nicht nnr eigcuartiges, sondern anch stlnllnllligsnolles
nnd persönliches Gepräge zn verleiben. Man vergleiche nnr mit der
geschilderten Schablone die lH'indrücke, welche die herrücken Tckövflmgen
nnserer Borfahren heruorrnfen trotz der BernnstaUnng oder vernachlässig,lng,
m der ihre farbige Allsstattnng in der Regel ans uns gekommen ist.
Wie dem abzuhelfen ist, läßt sich mit wenigen Worten, läßt sich
überhaupt mit Worten kanm sagen. Denn Farbe ist ein I^ing. bei dem
Regeln und Anweisungen versagen. Man tnt immer am besten, einen
dnrch das Stndlnm der Alten gebildeten, bewährten Kirchenmaler hcran^
zn^iehen, selbst bei kleineren Objekten sollte man ans einen solchen nickt
verzichten nnd mindestens seinen Nat einholen. Gilt cs die orlsangehövlqcn
Kräfte zu beschäftigen, so wird sich anch das machell lassen, doch muß 5cr
Kirchenmaler den Entwurf und etwaige Einzel^ickuuugcu liefcrll, auch die
freihändigen Malereien wonlöglick eigenhändig anfertigen nnd die Probell
ansetzen; den mehr handwerksmäßigen Teil der Arbeit tann er dell heimischen
Kräften übertragen.
Wo die Verhältnisse nickt gestatten, einen eigentlichen Kircheumaler
anzunehmen, da sind für die heimischen Maler die nachstehenden Dlrcltwell
maßgebend.
Für die Wände ist im allgemeinen von einem weißen Grnndtone
auszugehen, gegen dell der Toll der Holzausstattung, sei eH in Not
oder Gvüu, Dunkelbraun oder Granblan odcr wtc mau jonst will, sich als
wirklicher, bestimmter Farbenwcrt stellt. Hat die Decke ausgesprochene»!
Holzcharakter, so kann sie m diesen Farbenwerk cinbezogen werden. Andern-
falls wird man mit Rücksicht ans die Vichtverhältumc dcs Raumes gut
tun. auch bel ihr auf weißem Grunde zn fnßcn uud die Dekoration, weilu
solche überhaupt am Platze ist, danu großzügig uud bestimmt farblg, nntcr
^erlneidnllg kleinlickell Maßstabes, zu behandeln. Inl 'Altarranlllc lst
eilte Steigcruug des Reicktnllles erwünscht. Anch die Wände erhalten hier,
da das Gewicht des Gestühls gewöhnlich wegfällt, gemalte Dekoration,
besonders aber wird der Farbenwert auf die Ausstattung. Altar, Kanzel,
Orgel mm. vereinigt.