04.10.2013 Aufrufe

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pommerns Verhältnis zum Echmalkaloischen Bunde. 1?<br />

Urkunde bitten, damit sie die ihnen mit <strong>der</strong> Aufnahme erwachsenden Pflichten<br />

kennen lernen konnten. Auch fragten sie den Kurfürsten um Nat. wie sie<br />

sich dem Mandate des kaiserlichen Neichskammergerichts gegenüber zu ver-<br />

halten hätten.')<br />

Der !530 und I55N begründete Tchmalkaldl'sche Bund hatte ilM<br />

bei dem von den Türken arg bedrängten Kaiser trotz des Widcrstrebens <strong>der</strong><br />

katholischen Mehrheit den Abschluß des Nürnberger Nellgionsfricdcns durch'<br />

gesetzt, <strong>der</strong> den Evangelischen frieden und Schutz bis zum uaclmen Kou^i'l<br />

sicherte. Die Evangelischen hatten jedoch, wie schon früher angedeutet, nicht<br />

verhin<strong>der</strong>n können, daß eine inhaltsschwere Mause! in diesen Bestimmungen<br />

Aufnahme faud, die nämlich, dast iu dicseu Friedeu nur die gegenwärtig<br />

im Schmalkaldischen Bunde befindlichen, nicht auch die künftig hinzutretenden<br />

Stände mit einbegriffen sein sollten. Zwar breitete sich auch trotz dieser<br />

Beschränkung des Friedens iu den nächsten Jahren <strong>der</strong> Protestantismus<br />

erfolgreich aus; doch <strong>der</strong> Ausdehnung des Schmalkaldischen Bundes setzte<br />

diese Klausel em Ziel und barg eine ernste Gefahr iu sich für die später<br />

zum evangelischen Glauben Betehrten, die also des Schutzes des Neligious-<br />

friedeus und des Bundes verlustig giugcn. Sich einfach an jene Beschränkung<br />

uicht zu tchreu und ucue Mitglie<strong>der</strong> aufzunehmen, konnte erst recht ernste<br />

Folgen habcu; falls etwa diese mit rcich^fammcrgerichtticheu Urteilcu ver-<br />

folgt wurden — eiuem damals sehr beliebten Mittel kaiserlicher Politik,<br />

um gegen die Anhäuger des Protestautislnns vorzugeheu —, konnte <strong>der</strong><br />

ganze Bund, da alle zu gegenseitiger Hilfeleistung verpflichtet waren, in<br />

arge kriegerische Verwicklungen geraten. Aus diesem Grunde war <strong>der</strong> Kurfürst<br />

von Sachsen, friedliebend und froh <strong>der</strong> errcichteu Zugeställdllissc, damals<br />

prinzipiell gegeu jede Erweiterung des Bundes.")<br />

Weun er trotzdem am L4. August 15.')5 jener pommerschen (Gesandt-<br />

schaft noch eine ziemlich güustige Antwort gab, so war es em Zeichen, daß<br />

ihm au Pommern viel gelegen war, zumal da Philipp in nächster Zeit in<br />

ein so enges verwandtschaftliches Verhältnis zu ihm zu treten die feste<br />

Absicht hatte. Wiewohl hoch erfreut über den Entschluß <strong>der</strong> Herzöge, so<br />

schrieb er ihueu, sei er nicht befugt, jemand iu deu B:lNd ohne Vorwissen<br />

<strong>der</strong> Mitvcrwaudteli aufzunehmen.^ Er sei jedoch geneigt, ihr Gesuch in<br />

<strong>der</strong> nächsten Versammlung <strong>der</strong> Bundesgenossen vorzubringen und kräftig<br />

zu befürworten. Eine Abschrift des Bündnisvertrages könne er ihnen nicht<br />

ohne die Erlaubnis <strong>der</strong> Mitverwnndten zukommen lassen, doch werde er<br />

l) St. Arch. ?. I, Tit. 1, Nr. 2, WI. 147-149 Wolg. Arch. Tit. III, Nr. b,<br />

fol. 87 83.<br />

') Winckelmann, Die Verträge von Kadan und Wien. Zeitschrift für<br />

Kirchengeschichte XI, S. 224.<br />

') Polnische Korrew. <strong>der</strong> Stadt Strasburg II, S 299.<br />

Baltische Studien N. F. X. 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!