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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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aus den Ialnen !813, 14 und 15. 167<br />

Den w. Jan. gehts nach Dortmund. Mein Quartier ist Gastw.<br />

Riebe. Es wird da Tadel d'haute gespeist. Da lerne ich Herr v. Hans<br />

kennen. Der Champagnerwein macht mich verliebt in Frau v. Halls.<br />

Unsere freien Neben werden von ihr nnd Frau v. Kainach gehört, weil<br />

unsere Schlafstuben an einan<strong>der</strong> grenzen. Wulfen eröffuet seinen er-<br />

fin<strong>der</strong>ischen Geist.<br />

Des Mittwochs und Tonnabends gehts ins Konzert aus Liebhabern<br />

bestehend Demois. Eimte saug vorzüglich. Die übrigen Tage wird im<br />

Gesellschaftshause brav Rheinwein getrunken, Schach gespielt :c.<br />

Den 12. Ich kriegte einen Streit mit Russischem Officier, <strong>der</strong> kaum<br />

ohne blanken Säbel sich endigt.<br />

Den 13. Von meinem Wirth nicht genügend honnct behandelt<br />

ziehe ich zum Friedensrichter Vrüggemaun. Drübeu wohnte bei Iucho<br />

Capt. Pctzold. Ich lese Nabners Religion nnd Gellerts Fabeln.<br />

Den 14. Ich werde als Ndjudaut eingeweiht, konnte mein Hans<br />

nicht wie<strong>der</strong>finden. Jetzt werden Rekruten geholt aus Essen. Tribuuals-<br />

richter verpflichten nicht. Dr. Regele erzählt von Stettin. Assistirung im<br />

Tribunalgebäude. Vei'ch wird arretirt wegen Streit mit seinem Wirth.<br />

Den 20. Ich lasse 136 Retruten schwören, die daraus zu exerciren<br />

anfangen. Ich mache Liften und Sawren, indem ich aus Nabner<br />

Gedanken stehle.<br />

Den 30. erlebe ich einen vergnügten Ball, brav Wein wird getrunken,<br />

tanze oft mit Frau v. Haus. Brü<strong>der</strong>schaft mit H. v. Hans; er führt<br />

mich auf den Tanzsaal seine Frau zu küssen.<br />

Den 31. wird ein vergnügter Tag in Nie<strong>der</strong>hofen verbracht. Chemnitz<br />

erscheint auch.<br />

Mit dem Februar fängt mein Elend an. Aus Pommern ist<br />

angekommen Capt. v. Gauhkow, Hn. Flatow, Schenk, Ehrhardt, Brodier.<br />

Wir waren 11 Offic. Capt. Petzoldt thut keinen Dienst mehr,<br />

weil er unter Ganstow nicht stehen wiN.<br />

Ich komme beim Kaufmann Pottgiesser ins Quartier, <strong>der</strong>selbe auf<br />

den ich eine Satire gemacht hatte: es war <strong>der</strong> trefflichste Manu.<br />

Lange hatte ich mich zu drücken gesucht: doch endlich musile ich selbst<br />

beim Exerciren erscheinen. Jeden Tag kriegte ich die lächerlichst gewandten<br />

Verweise, wenn ich einige Minute« zu wät kam. Da mußte ich nuu deu<br />

ganzen Tag auf einem Fleck stehen und sehen, wie die armen Menschen<br />

gequält wurden.<br />

Gegeu Abend wenn ich zurückkomme, erheiterte mich wie<strong>der</strong> die Familie<br />

o<strong>der</strong> ich wurde iu Gesellschaft gebethen bei Rappes, o<strong>der</strong> ich besuchte Stülp-<br />

uagel bei Frau v. Vernuth o<strong>der</strong> im Gesellschaftsdame o<strong>der</strong> ich lese Schillers<br />

Schauspiele o<strong>der</strong> ich zeichue.

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