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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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aus den Jahren INI 3, 14 und 15. 155<br />

Wir hörten vor uns ein Kanonendonnern, nns ungewöhnlich, da wir<br />

doch die Arrieregarde bildeten. Jeden Augenblick glaubten wn' gegeu den<br />

Feind rücken zu müssen-, doch das Schlesien eudtt gegen Abend und wir<br />

stehen noch an unserm Play. Ueberall sieht man in dcr liegend ver-<br />

scharren flüchten und retten. Spät kommen Preußische Dragoner mit<br />

10 Französischen Kanonen nnd mit lAefaugeuen an.<br />

Der Dragoncrmuth wußte von <strong>der</strong> Anairc des Tages bei Haynau zu<br />

erzählen: „Die Preußische Infanterie attaquirte sich mit <strong>der</strong> FrauMischeu.<br />

Ziethen sagte zu uus: in Sections rechts schwenkt. Es giug um eincn<br />

Berg herum. Auf einmal sielen wir, wie aus ciucm Hinterhalt dcu<br />

Frauzoseu in die Flanke, hieben viele nie<strong>der</strong>, ^iclc Nackcrts retteten sich,<br />

indem sie sich auf den Nucken warfen das (Gewehr aufwärts. So kriegten<br />

wir die Kanonen. Bier tonnten wir nicht fort bringen, wegen Mallgel<br />

an Pferden; die sind vernagelt."<br />

Den 2tt. maränrcn wir rechts um Liegnitz herum bis auf die<br />

Anhöhe von Wahlsladt. Gegen Abend beginnt vor uns ein Schießen und<br />

Liegnitz wird vor uuseren Augeu geuommeu. Es wird dunkel und wir<br />

marchiren weiter. Um Mitternacht gelangen wir zum Lager <strong>der</strong> großen<br />

Armee. Die linienmäßig ausgebreitete»! Kochfeuer leuchteten auf diesem<br />

Platze wie Sterne am Himmel.<br />

Wir wurden an das ^ager bei Bauzen erinnert nnd schmeichelten<br />

uns mit <strong>der</strong> Hoffnung: endlich würde einmal wie<strong>der</strong> die Armee gegen die<br />

Französische Stich halten.<br />

Den 37. marchirten wir nicht, <strong>der</strong> Obrist v. Zastrow war beschäftigt<br />

ein regelmäßiges Lager bauen zu lassen.<br />

Nachmittags. Ich hatte ebeu mein Schachspiel anf <strong>der</strong> Erde in<br />

Ordnung gebracht und wollte mit Kumme em Spiel entnren. Ich höre<br />

meinen Namen rufen. Nenmann, Schleich I'), 11^), l^oldhammcr,<br />

Brehmer, Fritze, Matthias, Dochlmg, Dreist, Schulz, Seegemund^) ziehen<br />

') Vater und ') Theim des hiesigen Herrn Geh. Sanitätsrats Schleich.<br />

') Schon mehrfach erwähnt, z. V. S. 140. In Boehmers Tagebuch von<br />

Seegemunds Hand:<br />

Es rollt auch wohl <strong>der</strong> ehrne Würfel so<br />

Daß er diesseits den ^'ie<strong>der</strong>mund mir schließt —<br />

Nimm dieses Won dann als den letzten Grnh<br />

Aus innig liebevoller braver Vrust<br />

Und laß des ehi lichen Krieastodlen Pild<br />

Visweilen warm und lebend uor dir stehn.<br />

Berlin den 12. gedrnar 1^13. Dein Freund und Bru<strong>der</strong><br />

Johann Georg Seegemuno ?oin. äsäinensis<br />

(Colberg Regmt.)<br />

sBei Dennewitz 6. Septbr. 1813 von drei Kauätschcnkugeln verwundet,<br />

geheilt.!

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