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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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aus den Jahren !813, 14 und 15. 143<br />

gessen, recht oft zu schreibell. Alls <strong>der</strong> Plainc von Stargardt tommt uns<br />

das Detachement des Füsilierbataillons l. Pommerschen Regiments ent-<br />

gegen. Es wird gegenseitig tiraillirt. Wir drängen sie nach Stargardt<br />

zurück. Tielows Gesicht wlrd durch Pulver verletzt. Die ziompagnic steht<br />

gerichtet da in Stargardt. Der ^äger Matthias öffnet furchtbar den Mnnd<br />

zum dachen, wie er mich sieht. Mem Quartier ist vor dem Thor mit<br />

Tesmer und Schulz zusammen. Den Nachmittag arbeite ich beim Kapitän.<br />

Den 2. Aprill wird ausgerückt, führen<strong>der</strong> Abschied voll nmerm<br />

Herrn Leutnant Stephany und seiner schönen Schwester, p. p. es geht<br />

nach Piritz.<br />

Den .'5. geht's nach Nahn; da treffe ich meine Schwester und meine<br />

Tante Medenwaldt;') erst noch in einer ziemlich verstimmten (Gesellschaft<br />

in <strong>der</strong> Familie des unglücklichen Burgemeisters N., die Dreist und ich<br />

noch etwas anfheiterten. Nun fahre ich mit Dreist, meiner Schwester und<br />

meiner Tante nach dem verlassenen Vaterhaus.<br />

Dell ^. gehe ich alleili uach Garden, H. Natten zu besuchen, treffe<br />

ihn auf dem Ackerfeld.<br />

Den 5. fährt uns Arndt nach Königsberg, eine starke halbe Meile<br />

vor <strong>der</strong> Stadt steigen wir ab, melden uus beim Hauptmann, <strong>der</strong> bei<br />

Bremer Mittag aß; wir werden mit genöthigt. Darauf empfange ich mein<br />

Billet beim Juden.<br />

Den 7. silld wir in einem Dorf nahe bei Freienwalde, da wird<br />

gespielt, <strong>der</strong> dritte abgeschlagen le.<br />

Den 9. rücken wir m Berlin ein gerade ans dem Schloßplatz in<br />

völliger Parade, machen einiges Aufsehen. Mein Quartier ist Schloßplatz<br />

Nr. 10 bei Mad. Hoffmanu, die sich Jäger statt Officiereu ausgetreten<br />

hatte. Wir werden trefflich aufgenommen, sogleich mit mancherlei Bandagen<br />

versehen und müssen mehrere vertheile». Des Abends beginnt znerst <strong>der</strong><br />

Theeklatsch mit gelehrten (besprächen. Anguste Klein bringt etwas Leben<br />

ins Gespräch, ein mnnteres Wesen und auf ihreu Autrieb endigt sich dies<br />

weise Gespräch endlich ins Quasseln, ihr liebster Ausdruck.<br />

Die alte Hoffmann ist eine gute gefällige Dame. Politische Sachen<br />

und Zeituugcu silld ihre liebsten Beschäftigungen. Ihre älteste Tochter, von<br />

schwindsüchtigem Ansehen, ist eine Gelehrte. Sie wagt sich an Homer nnd<br />

Thucydides, weiß Englisch, Französisch, Italienisch uud Lateinisch. Die<br />

zweite Tochter stirbt beinahe vor Liebe. Ein französischer Hauptmann war<br />

mit ihrem Herzen davon gegangen. Bald setzt sie sich ans Fortepiano,<br />

singt schmelzende Lie<strong>der</strong>, hält Plötzlich ein und weint, o<strong>der</strong> entfärbt sich.<br />

') Frie<strong>der</strong>. Christine, zweite Tochter des Pastors Matthias in Clebow.<br />

Verheiratet 14. Juli l884 an Prediger Joh. Frieor. Meoenwaldt in Alldamm.

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