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Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

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Trotz <strong>der</strong> Bemühungen, war es, wie in Abbildung 15 ersichtlich wird, nicht möglich ein pH-<br />

Optimum zu bestimmen. Das pH-Optimum <strong>der</strong> endo-Polygalacturonasen <strong>von</strong> Pflanzen liegt<br />

im Allgemeinen im Bereich <strong>von</strong> 5 – 6. In diesem Fall steigt die Aktivität <strong>der</strong> endo-<br />

Polygalacturonase noch bei einem pH-Wert <strong>von</strong> 7 an. Da es nicht möglich war einen Citrat-<br />

Phosphatpuffer mit einem pH-Wert <strong>von</strong> 8 herzustellen, wurde ein Phosphatpuffer (nach Sörensen)<br />

dieses pH-Wertes hergestellt und eingesetzt. Dies geschah, da wie unter 4.3.3 beschrieben,<br />

die Aktivität <strong>der</strong> exo-Polygalacturonase kaum bzw. gar nicht vorhanden war und<br />

somit die Aktivität dieses Enzyms durch die Bindung <strong>der</strong> Calciumionen mittels Komplexbildung<br />

mit <strong>der</strong> Citronensäure überflüssig erschien.<br />

Um zu prüfen, ob <strong>der</strong> Phosphatpuffer geeignet ist, wurde die Aktivität des Enzyms bei pH 7<br />

unter Verwendung eines Phosphatpuffers (nach Sörensen) mittels Doppelbestimmung durchgeführt.<br />

Dabei fielen bei beiden Messungen die zweiten Durchlaufzeiten um ca. 0,8 Sekunden<br />

höher aus als bei den ersten Messungen. Somit nahm die Viskosität <strong>der</strong> Lösungen nicht ab<br />

son<strong>der</strong>n noch zu. Dies könnte gerade an dem Verzicht auf die Citronensäure begründet liegen,<br />

da Calcium mit Pektin reagiert und es so zur Ausbildung <strong>von</strong> Calciumbrücken zwischen Pektinmolekülen<br />

kommen kann. Diese wie<strong>der</strong>um könnten sich zum einen in einer Erhöhung <strong>der</strong><br />

Viskosität nie<strong>der</strong>schlagen und zum an<strong>der</strong>en die Aktivität <strong>der</strong> endo-Polygalacturonase stark<br />

einschränken, wie <strong>von</strong> Van Buggenhout (2009) beschrieben, da das Pektin durch die Verknüpfung<br />

für das Enzym nicht zugänglich ist. Das für diesen Vorgang erfor<strong>der</strong>liche Calcium<br />

wurde wahrscheinlich über den Enzymextrakt eingebracht. Die <strong>Zuckerrübe</strong> als Ausgangsmaterial<br />

weist nach Wöhlert (1984) 0,04 % Calcium und 0,05 % Calcium in Form <strong>von</strong> Calciumoxid<br />

auf. Es wurde sicher ein Teil des Calciums über die Ultrafiltration und die Dialyse entfernt,<br />

doch ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Teil Calcium im Extrakt verbleibt. Somit<br />

scheint <strong>der</strong> Einsatz eines Komplexbildners unausweichlich zu sein. Eventuell wäre aber auch<br />

<strong>der</strong> Zusatz eines Komplexbildners zum Puffersystem möglich. So wäre eine Möglichkeit den<br />

Phosphatpuffer mit Ethylendiamin-tetraacetat zu versetzen, um so das Calcium zu binden.<br />

Fraglich ist jedoch, ob dieser Stoff sich auf die Viskosität <strong>der</strong> Lösung und auf die Aktivität<br />

<strong>der</strong> Enzyme auswirkt.<br />

Interessant ist <strong>der</strong> starke Anstieg <strong>der</strong> Kurve im Bereich <strong>von</strong> pH 3. Es ist nahezu ausgeschlossen,<br />

dass es sich dabei um einen Anstieg <strong>der</strong> Enzymaktivität handelt. Diese Erscheinung ist<br />

vielmehr auf die Säurehydrolyse <strong>von</strong> Polysacchariden zurückzuführen. So wäre es beispielsweise<br />

möglich, dass Polysaccharide, die sich im Enzymextrakt befinden, hydrolysiert werden.<br />

Laut Univie wird aber auch das Pektin bereits ab einem pH-Wert <strong>von</strong> 3,0 abgebaut, was diesen<br />

scheinbar starken Anstieg <strong>der</strong> endo-Polygalacturonaseaktivität bei pH 3,0 erklären könnte.

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