04.10.2013 Aufrufe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28<br />

senkt wird, als die einer Na-Polygalacturonatlösung, was bedeutet, dass geringere Enzymak-<br />

tivitäten erfassbar sind. Apfelpectin hingegen ist ungeeignet als Substrat, da es laut Meurer<br />

(1991) erst zu einer Zunahme <strong>der</strong> Viskosität führt, was an dem Abbau des stark verzweigten<br />

Apfelpektins zu langen fadenförmigen Molekülbruchstücken liegen soll, die dann erst an-<br />

schließend zu kürzeren Molekülen gespalten werden, was sich dann auch in einer Viskositäts-<br />

abnahme nie<strong>der</strong>schlägt.<br />

Unter Verwendung eines Enzymextraktes ist es sehr wahrscheinlich, dass auch exo-<br />

Polygalacturonasen auf die Pektinlösung einwirken und somit ebenfalls einen Einfluss auf die<br />

Viskosität haben. Um dies zu vermeiden, verwendet Meurer (1991) einen Citrat-<br />

Phosphatpuffer, da dieser die Aktivität <strong>der</strong> exo-Polygalacturonase vollständig hemmt. Dies<br />

könnte an <strong>der</strong> Tatsache liegen, dass die Citronensäure als Komplexbildner fungiert und beispielsweise<br />

Ca-Ionen bindet, die als Co-Faktoren fungieren können. Diese Vermutung wird<br />

untermauert durch die Feststellung Meurers (1991), dass sich Calciumchlorid in geringen<br />

Mengen stimulierend auf die Aktivität <strong>der</strong> exo-Polygalacturonase auswirkt.<br />

Zu beachten bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> endo-Polygalacturonase ist auch die Tatsache, dass das<br />

Enzym das Substrat nur hydrolysieren kann, wenn es Stellen gibt, an denen das Pektin entestert<br />

ist. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass die Aktivität <strong>der</strong> Pektinesterase sukzessiv auf<br />

die Aktivität <strong>der</strong> endo-Polygalacturonase wirkt. Aus dieser Sicht wäre die Verwendung <strong>von</strong><br />

Polygalacturonsäure als Substrat vorteilhaft, da sie bereits vollständig bzw. so gut wie vollständig<br />

entestert ist. Aus den bereits genannten Gründen wird jedoch Citruspectin verwendet.<br />

So wurde für alle Messungen eine 0,4%ige Citruspectinlösung als Substrat verwendet, wie sie<br />

bereits <strong>von</strong> Ewest (2009) und Meurer (1991) verwendet wurde. Als Messinstrument diente ein<br />

Ubbelohde Viskosimeter, das mit einer elektronischen Steuereinheit (AVS 350) <strong>der</strong> Firma<br />

Schott ausgestattet war. Die Kapillare war ebenfalls <strong>von</strong> <strong>der</strong> Firma Schott, trug die Typenbezeichnung<br />

53210/I und hatte die Konstante K = 0,009651 mm 2 /s 2 . Die Probe setzte sich aus<br />

12,5 ml Pektinlösung und 2,5 ml Enzymextrakt zusammen und wurde vor dem Einfüllen in<br />

die Kapillare gemischt. Die befüllte Kapillare wurde dann an die Steuereinheit angeschlossen<br />

und in das Wasserbad gestellt und bei 30 °C temperiert. Die erste Messung erfolgte 3 Minuten<br />

nach <strong>der</strong> Vereinigung <strong>von</strong> Substrat und Enzymextrakt. Dem Enzym und dem Substrat wurde<br />

somit Gelegenheit gegeben, sich zu akklimatisieren und bereits einzuwirken. Das Messen<br />

erfolgte durch die beiden Lichtschranken, über die die Zeit gestoppt wurde, die ein definiertes<br />

Volumen <strong>der</strong> Lösung benötigte, um durch eine Kapillare auszulaufen und die als t0 bezeichnet<br />

wurde. Nach 10 weiteren Minuten erfolgte eine weitere Messung, bei <strong>der</strong> erneut die Durchlaufzeit<br />

t1 bestimmt wurde. Ebenfalls bestimmt wurde die Auslaufzeit eines definierten Volu-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!