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Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

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3 Materialien und Methoden<br />

18<br />

3.1 Herstellung des Enzymextraktes mittels Ultrafiltration<br />

Da pektinolytische Enzyme im Gewebe <strong>der</strong> Pflanzen nur in sehr geringen Mengen vorkommen,<br />

ist es nötig, sie in Form eines Extraktes zu konzentrieren. Dafür werden vorrangig zwei<br />

Varianten genutzt, <strong>von</strong> denen eine die Ammoniumsulfatfällung ist, bei <strong>der</strong> ein Ausfällen <strong>der</strong><br />

Enzyme mittels Ammoniumsulfat vorgenommen wird. Ewest (2009) favorisiert jedoch die<br />

Enzymextraktgewinnung mittels Ultrafiltration, da sie weniger zeitintensiv ist und die Enzymaktivität<br />

weniger beeinflusst. Bei beiden Herstellverfahren ist jedoch zu beachten, dass<br />

alle Verfahrensschritte bei 4 °C ausgeführt werden, da die Enzyme thermisch labil sind.<br />

Die Herstellung des Enzymextraktes mittels Ultrafiltration lässt sich im Wesentlichen in drei<br />

Verfahrensschritte unterglie<strong>der</strong>n, <strong>von</strong> denen <strong>der</strong> Aufschluss des Zellgewebes <strong>der</strong> erste ist. In<br />

diesem Verfahrensschritt wird das Pflanzengewebe über eine Messermühle bzw. Küchenmaschine<br />

zerkleinert, was unter Zusatz einer wässrigen NaCl-Lösung geschieht, die zudem noch<br />

mit Saponin versetzt ist. Saponine sind Chemikalien, die über tensidähnliche Eigenschaften<br />

verfügen und eingesetzt werden, um den Zellaufschluss zu verbessern. Nach dem Vorzerkleinern<br />

über die Küchenmaschine erfolgt das Homogenisieren und weitere Zerkleinern <strong>der</strong><br />

Pflanzengewebestücke mittels eines Ultra-Turrax. Die so erzeugte Suspension wird 2 Stunden<br />

gerührt und dann durch ein Nylontuch gegeben, um die festen Bestandteile abzutrennen, dabei<br />

wird <strong>der</strong> sich bildende Filterkuchen mit dem Nylontuch ausgewrungen. Das so erzeugte Filtrat<br />

wird dann bei 4 °C zentrifugiert. Der klare Überstand durchläuft anschließend den zweiten<br />

wesentlichen Herstellungsschritt. Er wird mittels Ultrafiltration aufkonzentriert. In diesem<br />

Verfahrensschritt werden <strong>der</strong> Enzymlösung vorrangig Wasser, Salze und an<strong>der</strong>e Stoffe, wie<br />

z.B. reduzierende Zucker, die in <strong>der</strong> Lage sind die Membran zu passieren, entzogen. Ist die<br />

Enzymlösung auf ein bestimmtes Volumen aufkonzentriert, wird die Membran mit einem<br />

definierten, auf 4 °C temperierten Volumen NaCl-Lösung gespült, das dem Retentat zugegeben<br />

wird. Der so erzeugte Enzymextrakt wird nun dem dritten großen Verfahrensschritt unterzogen,<br />

in dem er <strong>von</strong> löslichen Stoffen mit niedriger Molekülmasse befreit wird. Dazu wird<br />

ein Dialysebad verwendet, in dem sich eine Dialyselösung befindet, die aus entionisiertem<br />

Wasser, NaCl und einer sehr geringen Menge Natriumazid zusammensetzt. Das Natriumazid<br />

dient <strong>der</strong> Unterdrückung mikrobiellen Wachstums. Der Enzymextrakt befindet sich in einer<br />

semipermeablen Membran aus Cellulose, die Dialyseschlauch genannt wird. Dieser Dialyse-

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