04.10.2013 Aufrufe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

17<br />

Pektinesterase kommen in vielen höheren Pflanzen vor und sind dort an die Zellwand absorbiert.<br />

Durch Zunahme <strong>der</strong> Ionenkonzentration werden sie in die sie umgebende Flüssigkeit<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Zellwand gelöst. Pektinmethylesterasen <strong>von</strong> Pilzen und höheren Pflanzen unterscheiden<br />

sich dabei in ihrem pH-Optimum, ihrer Inaktivierungstemperatur sowie durch den Einfluss<br />

<strong>von</strong> NaCl auf ihre Aktivität (Faulstich und Schiedel, 2008).<br />

Laut Lösch (2000) werden die Pektinesterasen auch durch mono- und bivalente Kationen aktiviert,<br />

wobei die Aktivierung durch bivalente Kationen um den Faktor 5 bis 20 stärker ist.<br />

Eine zu hohe Kationenkonzentration wirkt jedoch <strong>der</strong> Aktivierung <strong>der</strong> Pektinesterase dadurch<br />

entgegen, dass die freien Carboxylgruppen des Pektins neutralisiert werden und das Pektin<br />

somit nicht mehr als Substrat für die Pektinesterase zugänglich ist.<br />

Pektinesterasen besitzen im Allgemeinen ein Molekulargewicht <strong>von</strong> 25 – 54 Kilodalton und<br />

sind als Monomer aktiv. Haben sie ihren Ursprung in einer eukariotischen Zelle, so sind sie<br />

Glykoproteine. Der isoelektrische Punkt <strong>der</strong> Pektinesterasen kann zwischen einem pH-Wert<br />

<strong>von</strong> 3,1 bei Pilzen und 11 bei Tomaten variieren, wobei die meisten pflanzlichen Pektinmethylesterasen<br />

ihren isoelektrischen Punkt bei einem pH-Wert <strong>von</strong> 7 o<strong>der</strong> im alkalischen aufweisen.<br />

Die Aktivität ist somit sehr stark vom pH-Wert abhängig und weist ihr Optimum bei<br />

einem pH-Wert <strong>von</strong> 6-8 auf, für den Fall, dass das Enzym pflanzlicher Herkunft ist. Mikrobille<br />

Pektinmethylesterasen hingegen weisen ihr Optimum bei pH-Werten zwischen 4-9 auf.<br />

Auch die Temperaturstabilität dieses Enzyms ist sehr stark <strong>von</strong> <strong>der</strong> biologischen Herkunft<br />

abhängig, wobei die Esterasen, die aus Bananen gewonnen werden, die größte Temperaturtoleranz<br />

aufweisen (Duvetter et al., 2009).<br />

Nach Lösch (2000) weisen auch Pektinesterasen aus Kartoffeln eine sehr hohe Temperaturtoleranz<br />

auf. Generell werden Enzyme beim Blanchieren inaktiviert, im Falle <strong>von</strong> Kartoffeln<br />

konnte jedoch die Erfahrung gemacht werden, dass trotz einer Vorerhitzung auf 60-70°C die<br />

Pectinesterase aktiv blieb.<br />

Da Pektinesterasen gerade in <strong>der</strong> Saft- und Weinindustrie eingesetzt werden, um Säfte zu<br />

schönen und bei <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Pressausbeuten mitzuwirken, sind Pektinesterasen mit<br />

niedrigerem pH-Optimum technologisch wertvoller, was daran liegt, dass die Substrate sich in<br />

einem Milieu befinden, das einen recht sauren pH-Wert aufweist. Aber gerade aus diesem<br />

Grunde ist es nötig die Pektinesterasen und auch an<strong>der</strong>e Enzyme, die industriell genutzt werden<br />

sollen, auf ihre Optimalbedingungen zu untersuchen, um somit das passende Enzym zu<br />

finden, was im Produktionsprozess später eine beachtliche Zeit- und Energieersparnis bringen<br />

kann.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!