04.10.2013 Aufrufe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15<br />

de ebenfalls vermutete, dass sie über diese Enzyme verfügen, was <strong>von</strong> Shen et al. (2003) jedoch<br />

verneint wird.<br />

Endo-Polygalacturonasen spielen eine entscheidende Rolle bei dem Erweichen <strong>der</strong> Früchte<br />

währen <strong>der</strong> Fruchtreife, die sowohl <strong>von</strong> Meurer (1991) als auch <strong>von</strong> Ewest (2008) beson<strong>der</strong>s<br />

betont wird. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass die reifenden Früchte ein Gemisch<br />

aus exo- und endo-Polygalacturonase enthalten. Als ein Beispiel für die Tatsache, dass exound<br />

endo-Polygalacturonase als Gemisch in einer Frucht vorkommen, nennen Faulstich und<br />

Schiedel (2008) die Papaya. Dabei stellen sie jedoch heraus, dass die endo-Polygalacturonasen<br />

häufiger auftreten, was auch <strong>von</strong> Duvetter et al. (2009) bestätigt wird.<br />

Somit stellen die Polygalacturonasen gerade für die Ernte, Lagerung und Vermarktung <strong>von</strong><br />

empfindlichen Obst- und Gemüsesorten eine wichtige Einflussgröße dar. Ein Paradebeispiel<br />

aus diesem Bereich ist die Tomate, denn kein an<strong>der</strong>es Lebensmittel wurde bezüglich <strong>der</strong> Aktivität<br />

<strong>von</strong> <strong>pektinolytischen</strong> <strong>Enzymen</strong> so intensiv untersucht. Der Versuch, das Erweichen <strong>der</strong><br />

Tomaten während <strong>der</strong> Reifung durch Gen-Silencing <strong>der</strong> entsprechenden Gene für die Polygalacturonasen<br />

zu beeinflussen, blieb jedoch ohne Erfolg. Es gelang zwar die Aktivität <strong>der</strong> endo-Polygalacturonase<br />

auf unter 1% ihrer ursprünglichen Aktivität zu senken, jedoch führte<br />

dies laut Lösch (2000) zu keiner Verbesserung <strong>der</strong> Fruchtfestigkeit. Somit wurden Tomatensorten<br />

wie „Mac Gregor“ und „Endless Summer“, <strong>der</strong>en Erbgut diesbezüglich verän<strong>der</strong>t wurde,<br />

wie<strong>der</strong> vom Markt zurückgenommen. Eine Verbesserung wurde in diesem Zusammenhang<br />

lediglich bei pastösen Tomatenprodukten erreicht. Der Versuch, die Aktivität <strong>der</strong> Pektinesterase<br />

in Tomaten durch Gen-Silencing zu senken und somit auch die Aktivität <strong>der</strong> endo-<br />

Polygalacturonase zu beeinflussen, da diese lediglich entestertes Pektin abbauen kann, war<br />

ebenfalls nicht erfolgreich (Lösch, 2000).<br />

Nach Duvetter et al. (2009) suggeriert <strong>der</strong> hohe isoelektrische Punkt <strong>der</strong> endo-<br />

Polygalacturonase, dass das Enzym elektrostatisch mit dem Substrat interagiert. Das Molekül<br />

weist ein Molekulargewicht <strong>von</strong> 23,2 – 120 Kilodalton auf.<br />

Laut Beltitz, Grosch und Schieberle (2001) werden Polygalacturonasen durch NaCl und<br />

manchmal auch zusätzlich durch Calcium-Ionen aktiviert. Ihr Optimum weisen sie gewöhnlich<br />

im Bereich <strong>von</strong> pH 5-6,5 auf. Es gibt jedoch auch Polygalacturonasen, <strong>der</strong>en Optimum<br />

bei niedrigeren pH-Werten liegt. So finden Bartley et al. (1982) endo-Polygalacturonasen in<br />

reifenden Birnen, <strong>der</strong>en pH-Optimum bei 4,5 liegt. Pathak und Sanwal (1998) finden bei ihrer<br />

Suche nach multiplen Formen <strong>von</strong> Polygalacturonasen in Bananen sogar eine endo-Polygalac-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!