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Charakterisierung von pektinolytischen Enzymen der Zuckerrübe

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Des Weiteren gibt es die stark verzweigten „hairy regions“ im Pektinmolekül, <strong>der</strong>en Rückgrat<br />

laut Hammer (2005) alternierend aus α-1-4-verknüpften D-Galacturonsäuremolekülen und α-<br />

1-2-verknüpften L-Rhamnosen aufgebaut ist. Die Seitenketten dieser Regionen setzen sich<br />

aus glycosidisch gebundenen D-Galactosen, L-Arabinosen und D-Xylosen zusammen. Diese<br />

Bereiche weisen eine recht hohe Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit gegen pektinolytische Enzyme auf. Die<br />

„ hairy regions“ weisen maximal 5 % des gesamten Galacturonsäuregehalts des Pektinmoleküls<br />

auf (Hannak, 1997).<br />

Im Pektinmolekül sind die Galacturonsäureeinheiten gegeneinan<strong>der</strong> um 120 ° verdreht, was<br />

dazu führt, dass jede 4. Einheit die gleiche Position hat. In Lösung nimmt das Molekül eine<br />

helicale Struktur ein, bei <strong>der</strong> 3 Galacturonsäureeinheiten eine Windung bilden. Diese Struktur<br />

wird durch sterische Faktoren und Wasserstoffbrückenbindungen stabilisiert. Zwei benachbarte<br />

Helicasen ordnen sich in Lösung parallel zueinan<strong>der</strong> an. Die regelmäßige Helixstruktur<br />

wird durch die Rhamnosen unterbrochen, was zu definierten Knicken in <strong>der</strong> linearen Struktur<br />

des Pektins führt und somit großen Einfluss auf das Hydratisationsvermögen und die Geliereigenschaften<br />

hat. Die so beeinflusste makromolekulare Organisation bzw. Dimerisierung <strong>der</strong><br />

Pektinketten führt einerseits dazu, dass die Ausbildung wichtiger Haftzonen gestört wird und<br />

dass auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite die Immobilisierung <strong>von</strong> Lösungsmittel (Wasser) begünstigt wird.<br />

Entscheidend für die Eigenschaften <strong>der</strong> Pektine ist <strong>der</strong> Veresterungsgrad <strong>der</strong> Carboxylgruppen<br />

<strong>der</strong> Galacturonsäuremolekülen. Sie sind teilweise mit Methanol und teilweise o<strong>der</strong> vollständig<br />

durch negative Kationen (z.B. Na + und Ca 2+ ) neutralisiert (Hannak, 1997).<br />

Bezüglich des Veresterungsgrades unterteilt Nehring (1969) die Pektine in hoch- und nie<strong>der</strong>veresterte<br />

Pektine, wobei <strong>der</strong> Veresterungsgrad <strong>der</strong> hochveresterten Pektine über 50 % liegt.<br />

Hannak (1997) ergänzt diese Unterteilung noch um die Gruppe <strong>der</strong> mittelveresterten Pektine,<br />

die einen Veresterungsgrad <strong>von</strong> 45 – 65 % aufweisen.<br />

Von beson<strong>der</strong>em Interesse ist die Fähigkeit <strong>der</strong> Pektine Gele auszubilden, dabei steht <strong>der</strong> Veresterungsgrad<br />

in engem Zusammenhang mit <strong>der</strong> Gelbildungsgeschwindigkeit und <strong>der</strong> Textur<br />

<strong>der</strong> Gele. Hochveresterte Pektine gelieren schneller bzw. bei höheren Temperaturen. Für die<br />

Gelbildung ist dazu ein Zuckeranteil <strong>von</strong> mindestens 55-Gew.-% und ein pH-Wert <strong>von</strong> 1-3,5<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Die Säure sorgt dafür, dass die Pektine nicht negativ aufgeladen werden und sich<br />

somit abstoßen. Der Zucker bindet das Wasser, das sonst <strong>von</strong> den Pektinen aufgenommen<br />

wird und dazu führt, dass eine Bindung zwischen den Molekülen verhin<strong>der</strong>t wird. Ist das Ver-

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