Physische Analyse - Deutschland 2011 - FIFA.com

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6 Physische Analyse der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011 | Einleitung Einleitung Die sechste FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland bestätigte auf spektakuläre Weise den anhaltenden Aufwärtstrend des Frauenfussballs. Die intensive Förderung, die die FIFA in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ländern und allen Konföderationen betrieben hat, trägt offensichtlich Früchte – nicht nur in Bezug auf die wachsende Verbreitung des Sports unter den Frauen, sondern auch hinsichtlich der spielerischen Qualität, wie die meisten Teams bei diesem Aufeinandertreffen der stärksten Nationen des Frauenfussballs eindrucksvoll bewiesen. Nach Abschluss des Turniers waren sich alle Experten darin einig, dass in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt wurden, sei es im Spielaufbau, in der Abwehrorganisation, bei der Ballbehandlung oder bezüglich der ausgezeichneten kognitiven Fähigkeiten (Spielintelligenz und individuelle taktische Stärke), die die Spielerinnen an den Tag legten. Besonders auffallend waren zudem die kämpferische Einstellung und die offensive Ausrichtung vieler Teams sowie die Fairness der Spielerinnen. Unverzichtbare Grundlagen für diese spielerischen Fortschritte, die oftmals mit hoher Intensität und enormer Einsatzbereitschaft der Spielerinnen einhergingen – insbesondere bei den USA, Japan, Frankreich, Schweden oder auch bei England –, sind gute physische Voraussetzungen, eine solide Grundathletik und eine optimale körperliche Vorbereitung. Die vorliegende, erstmals in dieser Form erscheinende Studie ergänzt den Technischen Bericht zur FIFA Frauen- Weltmeisterschaft Deutschland 2011 und untersucht auf der Grundlage einer Vielzahl von bei diesem Turnier erhobenen Leistungsdaten, über welche körperlichen Eigenschaften und Fähigkeiten die weltbesten Fussballerinnen verfügen und welchen Einfl uss diese auf die kollektiven und individuellen Leistungen der Spielerinnen haben. Die Studie verfolgt drei Hauptziele: 1. Präsentation der Erkenntnisse über die bei Frauenfussballspielen erbrachten physischen Leistungen, insbesondere hinsichtlich der von den Spielerinnen zurückgelegten Distanzen und der diesbezüglichen Unterschiede zwischen den Teams dieser WM-Endrunde. 2. Analyse der auf den verschiedenen Positionen zurückgelegten Strecken als Grundlage für mögliche Anpassungen des Trainings. 3. Abgabe von Empfehlungen für die Trainingsgestaltung auf der Basis aller erhobenen Daten. Kein zentrales Anliegen der Studie ist es hingegen, die physischen Leistungen der Frauen mit denen der Männer zu vergleichen; die an einigen Stellen angeführten Daten aus dem Männerfussball dienen lediglich zur Veranschaulichung der entsprechenden Werte der FIFA Frauen-WM. Analog zum Männerfussball wurden seit den 1990er-Jahren auch im Frauenfussball verschiedene Studien durchgeführt. So wissen wir, dass eine Spielerin pro Partie durchschnittlich 10,3 km zurücklegt – 1,6 km davon im hohen Intensitätsbereich zwischen 18 und 25 km/h –, können die Laufarbeit nach verschiedenen Geschwindigkeiten aufschlüsseln und verfügen über viele Informationen über Länge und Geschwindigkeit der Sprints sowie über den Einfl uss der Energiebereitstellung (aerob und anaerob, alaktazid und laktazid) auf den Organismus. Leider sind diese Analysen
den meisten Trainern und nicht zuletzt auch der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Vor diesem Hintergrund und im Einklang mit dem Bestreben des FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter, die Entwicklung des Frauenfussballs voranzutreiben und die fachliche Kompetenz der Trainer zu steigern, präsentiert die FIFA diesen umfassenden Bericht über körperliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Leistungen von Fussballspielerinnen, aufgeteilt in acht Abschnitte: 1. Grösse der Spielerinnen und durchschnittliche Dauer der Partien (effektive Spielzeit) 2. Zurückgelegte Gesamtdistanzen pro Spiel und Halbzeit mit Vergleich der entsprechenden Werte der einzelnen Teams, insbesondere zwischen den Viertelfi nalisten und den in der Gruppenphase ausgeschiedenen Teams 3. Sprints (maximal und optimal), Läufe in hohem Tempo und Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und erzielten Toren 4. Zurückgelegte Distanzen mit und ohne Ball 5. Zurückgelegte Distanzen nach Position 6. Analyse und Vergleich der von sieben Spielerinnen des All-Star-Teams der FIFA Frauen-WM 2011 zurückgelegten Distanzen 7. Analyse des Endspiels Japan – USA 8. Erkenntnisse der Studie und Empfehlungen für die Trainingsgestaltung zur gezielten Verbesserung der körperlichen Fitness im Frauenfussball Diese Studie versteht sich nicht als streng wissenschaftliche Abhandlung, sondern will in erster Linie einen allgemein verständlichen Überblick über eine Reihe konkreter und umfassender Erhebungen bieten. Nichtsdestotrotz haben wir zu Vergleichs- und Argumentationszwecken einige wissenschaftliche Untersuchungen herangezogen, die im letzten Jahrzehnt sowohl im Männer- als auch im Frauenfussball durchgeführt wurden. 7
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