04.10.2013 Aufrufe

Physische Analyse - Deutschland 2011 - FIFA.com

Physische Analyse - Deutschland 2011 - FIFA.com

Physische Analyse - Deutschland 2011 - FIFA.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auf diese Weise werden wie während eines Spiels in<br />

kurzer Abfolge unterschiedliche Arten von Sprints absolviert.<br />

Zusätzlich verstärkt wird dieser Effekt durch ein<br />

Alternieren zwischen verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

und den Einbau von Richtungswechseln.<br />

• Das Training der Antrittsgeschwindigkeit sollte sich an den<br />

individuellen Positionen und Aufgaben der Spielerinnen<br />

orientieren.<br />

(Beispiel: An eine Verteidigerin im defensiven<br />

Zweikampf stellen sich diesbezüglich nicht die gleichen<br />

Anforderungen wie an eine Stürmerin im Moment der<br />

Angriffsauslösung).<br />

• Als Struktur für das Schnelligkeitstraining bietet<br />

sich folglich ein Parcours an, in dessen Verlauf die<br />

Spielerinnen Läufe in verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

und Intensitäten sowie positionsspezifi sche Übungen<br />

absolvieren.<br />

Letzteres kann beispielsweise wie folgt aussehen:<br />

Die Stürmerinnen trainieren ihre Sprints vor dem<br />

Tor, über Distanzen von 5 bis 20 m; die äusseren<br />

Mittelfeldspielerinnen auf den Flügeln (20 bis 30 m); die<br />

zentralen Mittelfeldspielerinnen in Form von schnellen<br />

Antritten, um sich von einer Gegenspielerin zu lösen<br />

(5 bis 15 m), oder von Vorstössen in die Tiefe (15 bis<br />

25 m); und die Aussenverteidigerinnen absolvieren auf<br />

den Aussenbahnen Übungen zur Antrittsschnelligkeit (5<br />

bis 10 m) sowie Läufe mit steigendem Tempo und mit<br />

Richtungswechseln (15 bis 30 m).<br />

• Nach einem sorgfältigen Aufwärmen ist jede der Übungen<br />

mit maximaler Intensität auszuführen; ebenso wichtig ist<br />

die Einhaltung der vorgesehenen Pausen zwischen den<br />

Wiederholungen und den Serien.<br />

• Um die Qualität des Trainings zu gewährleisten<br />

und das Verletzungsrisiko zu minimieren, kann bei<br />

der ersten Serie einer Einheit der Fokus statt auf<br />

maximale Geschwindigkeit noch auf koordinative<br />

Aspekte (Lauftechnik) gelegt werden (insbesondere im<br />

Nachwuchsbereich). Ab der zweiten Serie sollten die<br />

Spielerinnen dann stets möglichst schnell sprinten.<br />

3. Kraft<br />

Trotz weiterhin bestehender Vorbehalte gegenüber dem<br />

Krafttraining für Frauen (Verlust der Weiblichkeit, unvorteilhafte<br />

körperliche Veränderungen, Vermännlichung)<br />

sind in diesem Bereich grosse Fortschritte erzielt worden,<br />

wenn auch leider nicht in allen Ländern und von allen<br />

Spielerinnen. Allgemein gilt es zu bedenken, dass die<br />

Muskulatur der Frau aus hormonellen Gründen (geringere<br />

Produktion von Testosteron und Muskelmasse)<br />

von Natur aus weniger leistungsfähig als diejenige des<br />

Mannes ist.<br />

Unsere Beobachtungen und <strong>Analyse</strong>n haben uns zum<br />

Schluss gebracht, dass das Krafttraining der Spielerinnen<br />

vielerorts noch stark verbessert werden kann. Mit<br />

entsprechenden individualisierten und progressiv aufgebauten<br />

Programmen sollte schon in jungen Jahren<br />

begonnen werden.<br />

Mit zunehmender Kraft steigen auch Leistungsvermögen,<br />

Antrittsschnelligkeit und Selbstvertrauen; zudem wird<br />

die inter- und intramuskuläre Koordination gefördert<br />

und durch grössere Stabilität, besseres Gleichgewicht<br />

und höhere Schusskraft die Entfaltung der technischen<br />

Fähigkeiten erleichtert.<br />

Die Leistungen im physischen und athletischen Bereich<br />

(Kraft und Schnelligkeit), die einige der Teams <strong>2011</strong><br />

in <strong>Deutschland</strong> erbrachten, zeugen von den grossen<br />

Anstrengungen, die diesbezüglich in den betreffenden<br />

Ländern unternommen wurden.<br />

• Im Zentrum der ersten Phase des Krafttrainings steht<br />

die Stärkung der Bauch- und Rückenmuskeln sowie der<br />

Fixatoren der Bauchmuskulatur (Festigung des unteren<br />

und oberen Rumpfs).<br />

• Die Stabilisierung des Oberkörpers ist bereits bei<br />

sehr jungen Spielerinnen sehr lohnenswert, ist aber<br />

auch später unerlässlich, um die erworbene Kraft<br />

zu erhalten. Die entsprechenden Übungen sollten<br />

täglich absolviert werden. Parallel dazu sollte an<br />

der Muskulatur der Beine und insbesondere der<br />

Oberschenkel gearbeitet werden – anfangs nur mit<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!