Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

Immer eine Nasenlänge voraus
gleichzeitig einen drastischen Preisschub.
Am ersten Januar 1974 stieg der Preis für
Rohöl um 100 %. Schließlich sah man sich
sogar gezwungen, das Heizöl umzufärben,
um den Mißbrauch für das Auto einzudämmen.
Die Ölkrise hatte letztlich jedoch auch
ihre positiven Auswirkungen: War das
Interesse der Ingenieure bis dahin vornehmlich
der passiven und aktiven Sicherheit
ihrer Fahrzeuge gewidmet, galt es nun
verstärkt, die Abgasemissionen zu reduzieren
und Motoren zu entwickeln, die weniger
Benzin oder Diesel konsumierten.
Denn das Interesse der Kunden an verbrauchsgünstigeren
Fahrzeugen war geweckt.
Und die Nachfrage regelt bekanntlich
den Markt. In den USA wurde das Flottenverbrauchs-Gesetz
erlassen, das die
Hersteller gegen Ausgleichsabgaben dazu
verpflichtete, einen gestaffelten Durchschnittsverbrauch
für ihre verschiedenen
Modelle nicht zu überschreiten. Das för-
derte unter anderem auch die Produktion
kleinerer Pkws. Gegen Ende der 70er Jahre
war das angepeilte Verbrauchsziel von
10 Liter pro 100 km, zum Beispiel in der
sogenannten Mittelklasse bereits unterschritten,
und heute spricht man sehr konkret
bereits vom 3-Liter-Auto.
Autofreier Sonntag
Wie glatt die Oberfläche einer Autobahn
ist, wie schnell Fahrrad oder Rollschuhe
darauf fahren können, konnten die deutschen
Bundesbürger Ende 1973 erstmals
hautnah erfahren, ohne unter die Räder zu
kommen.
Die Aufrufe zur freiwilligen Selbstbeschränkung
bei den Autofahrern angesichts
der Energieknappheit durch die
Ölkrise hatten nicht viel geholfen. Deshalb
hatte die Regierung Fahrverbote für Sonntage
und Tempolimits für die Wochentage
erlassen. Dadurch sollten rund zehn Pro-
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Es war ein vorübergehender
Schreck, der 1973 mit
leergefegten Autobahnen
die Abhängigkeit von den
Ölscheichs unterstrich.