Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...
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seinen eigenen Platz, den Parkplatz. Und,<br />
Autos sind zum Fahren da, und dazu veränderten<br />
sich nach und nach auch die<br />
Straßen- und Stadtbilder.<br />
Den Planern forderte das Phänomen<br />
Auto viel ab: In den 50er Jahren reichten<br />
zweispurige Straßen und ein Fußgängerweg<br />
rechts und links der Fahrbahn. In den<br />
60er Jahren wurden die Straßen schon<br />
breiter und alte Kurven geglättet, um<br />
Gefahren zu minimieren. In den 70er Jahren<br />
opferten viele kleine Städtchen große<br />
Teile alter Stadtkernbebauung, um Raum<br />
für großzügige Straßen zu schaffen. Umgehungsstraßen<br />
wurden zur Entlastung der<br />
Stadtbewohner erfunden und gebaut.<br />
76<br />
Doch heute ist das Auto aus den Städten,<br />
in denen es sich noch zwei Jahrzehnte<br />
zuvor frei bewegen durfte, verdrängt. Die<br />
meisten Innenstädte gehören wieder – wie<br />
vor hundert Jahren – den Fußgängern.<br />
FAHRENDE HÄNDLER<br />
Eine neue Generation fahrender Händler<br />
versorgte nach dem letzten deutschen<br />
Krieg die Menschen in der Stadt und auf<br />
dem Land mit frischen Waren, denn ein<br />
Kühlschrank war für die meisten noch ein<br />
Traum. Da längst noch nicht jeder Haushalt<br />
ein Auto besaß, war man auf die fahrenden<br />
Händler angewiesen.<br />
Das letzte Bild<br />
In seiner Heimatstadt Offenburg, in die er nach<br />
seinem Ausscheiden aus der Firma zurückgekehrt<br />
war, starb Walter <strong>Gast</strong> im November<br />
1959. Ernst <strong>Schoemperlen</strong>, dessen Wegbegleiter<br />
er bei manch einem „Husarenstück“ aus den<br />
Anfangstagen der Firma geworden war, überlebte<br />
ihn um drei Monate.<br />
Im Sommer 1959 nahm Ernst <strong>Schoemperlen</strong>,<br />
schon fast erblindet, das letzte Mal an einer<br />
Feier der Gesamtbelegschaft von <strong>Schoemperlen</strong><br />
& <strong>Gast</strong> teil, die inzwischen auf stolze 300 Mitarbeiter<br />
angewachsen war. Hier entstand die<br />
vermutlich letzte Aufnahme des Firmenseniors,<br />
der es gern gehört hatte, wenn ihn „seine“<br />
Leute „Vadder“ nannten.<br />
Begleitet wurde er von seiner Tochter,<br />
Erna van Kleef, die im gleichen Jahr wie die<br />
<strong>Automobil</strong>-Centrale das Licht der Welt<br />
erblickt hatte.